Tradition, die nicht nur reine Freude ist

Murrhardter Zeitung vom 28.05.2011

Liederkranz-Chorfreunde aus Château-Gontier zu Gast – Partnerschaftskonzert in St. Maria – Intensive Vorbereitung des Treffens

 

Donnerstagabend reisen sie an und Sonntagfrüh wieder ab, die Freunde des Liederkranzes Murrhardt vom Chor Interlude aus Château-Gontier. So kurz der Besuch auch ist, er will vorbereitet werden. Und die Tage an sich sind anstrengend. Dennoch pflegen die Vereine ihren Kontakt, es ist die elfte Begegnung seit 1984. Warum? Aus Tradition.

 ... und Gegenbesuch in Frankreich: Die Mitglieder des Liederkranzes Murrhardt stehen ihren Freunden aus Château-Gontier mit Aufenthalten in der Partnerstadt nur wenig nach. Fotos: privat

 

Von Nicola Schneider

MURRHARDT. Das Programm ist straff: Donnerstag, 2. Juni, Eintreffen der 34 Gäste an der Festhalle, danach Abendessen in den Familien. Freitag, 3. Juni, Stadtrundgang mit Christian Schweizer, Singen auf dem Marktplatz beim Wochenmarkt, Empfang mit dem Bürgermeister im neuen Kino, Mittagessen in den Familien, Chorproben in der katholischen Kirche, Partnerschaftskonzert in St. Maria, festlicher Empfang im Gemeindezentrum. Samstag, 4. Juni, Fahrt nach Stuttgart, Stadtrundfahrt, Besuch des Fernsehturms, Picknick, Rückfahrt nach Murrhardt, geselliger Kameradschaftsabend im Friederikensaal des Schumm-Stifts. Sonntag, 5. Juni, 7 Uhr Verabschiedung an der Festhalle. Die Gäste vom Chor Interlude aus Murrhardts französischer Partnerstadt Château-Gontier haben nach einer zwölfstündigen Hinfahrt ins Schwabenland dann eine ebenso lange Rückfahrt vor sich. „Das ist schon anstrengend für die Leutle“, weiß Harold Gampper aus eigener Erfahrung. Der Liederkranz-Vorsitzende war selbst schon vier Mal in Château-Gontier zu Besuch. Diese Begegnungen empfindet er „nicht als die reine Freude. So wird es denen auch gehen.“

Zumal so ein Treffen ja angestoßen und vorbereitet werden will. „Als Vorstand muss man das Ding schon in die Wege leiten. Von allein läuft das nicht.“ 2008 war der Liederkranz zuletzt in Château-Gontier zu Gast. Damals habe er die Einladung zum Gegenbesuch ausgesprochen. Im Herbst 2010 habe er sie bekräftigt, sagt Harold Gampper. Die französischen Freunde sagten zu, schickten eine Teilnehmerliste. Harold Gampper begann die Suche nach Privatquartieren für die Gäste, versuchte wochenlang das ein oder andere Vereinsmitglied zu überreden, doch drei ältere Damen zu beherbergen. Seit Anfang des Jahres bereiten Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski und die Liederkranz-Chöre die Gestaltung des Partnerschaftskonzerts in der katholischen Kirche vor. Sonderproben standen an, eine Extraprobe in der Kirche. Die zwei Lieder, die der Liederkranz und Interlude beim Konzert gemeinsam singen, müssen ausgewählt und einstudiert werden. „Es ist schon ein gewaltiger Aufwand“, gibt Gampper zu. Hinzu kommt die Mühe, die die Verständigung in der Fremdsprache mit sich bringt.

Anders als früher nehmen heute nicht mehr viele Vereine oder Institutionen aus Murrhardt das Ganze auf sich. Schließlich wird der Austausch von Verein zu Verein auch von der Stadt nicht mehr gefördert, „was wir unter dem Spargedanken zähneknirschend hinnehmen“, sagt Gampper. „Ein paar hundert Euro täten uns aber schon gut.“

Warum also pflegt der Liederkranz den Kontakt zu Interlude weiter und umgekehrt? „Aus Tradition“, sagt der Geschäftsführer der Friedrich Gampper KG. „Wenn es irgendwie machbar ist, möchte ich es auch nicht fallen lassen.“ Die Kosten eines solchen Treffens stehen an zweiter Stelle. „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das nicht richtig. Aber hier geht’s nicht um einen Betrieb, sondern um eine Chorfreundschaft.“ Bei den elf Begegnungen seit 1984 seien so tolle Sachen dabei gewesen. „Es sind immer sehr, sehr schöne Begegnungen“, blickt Gampper zurück. „Jedes Mal sammelt man wieder neue Eindrücke.“ Aus seiner Sicht waren die Murrhardter 2008 sicherlich nicht das letzte Mal in Château-Gontier. Beim nächsten Mal, so ist er überzeugt, werden auch viele jüngere Chormitglieder dabei sein.

Höhepunkt des Treffens ist das geistliche Partnerschaftskonzert in der katholischen Kirche St. Maria. Es findet am Freitag, 3. Juni, um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Leitung von Interlude liegt bei David Tellier. Voraussichtlich singen die Gäste eher weltliche Stücke. Unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski tritt der Liederkranz mit dem gemischten Chor („Kleine Messe“ von Charles Gounod), Dacapo (ausgefallene Gospels und Auszüge aus der „Mass of Joy“) sowie den Chorinos und Chorrerros (moderne geistliche Lieder und Auszüge aus „Sister Act“) auf. Zugunsten dieses Freundschaftskonzertes entfällt heuer das Liederkranz-Jahreskonzert.

Harmonie war nicht immer vollendet

Murrhardter Zeitung vom 27.01.2011

Liederkranz-Hauptversammlung: Finanzentwicklung nicht rosig – Chöre brauchen Verstärkung

Im Jahr 2010 herrschte beim Liederkranz Murrhardt nicht immer vollendete Harmonie. Zudem bereitet die Entwicklung der Finanzen Sorgen. Und die Erwachsenenchöre brauchen Verstärkung durch neue Sänger. Dies brachten die Berichte der Vorstandsmitglieder bei der Mitgliederversammlung zum Ausdruck.

 

MURRHARDT (eke). Der derzeit 139 Mitglieder starke Liederkranz ist mit je 4 Erwachsenen- und Jugendchören eine große generationenübergreifende Chorschule. Deren harmonisches und erfolgreiches Funktionieren erfordere insbesondere von allen Sängern und Chören gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit, ernsthaftes Interesse am Singen, viel Engagement und Idealismus, Toleranz und Kompromissbereitschaft. Daran habe es zum Teil gefehlt wegen Egoismen und unterschiedlichen Auffassungen über die Chorarbeit, merkte der Vorsitzende Harold Gampper kritisch an. Doch der Start ins Jahr 2011 ist geglückt, und es gibt positive Anzeichen dafür, dass sich die Situation entspannt hat.

„Der Männerchor lebt noch“, betonte der stellvertretende Vorsitzende Heinz Klumbach, doch sei die Zahl der Sänger auf 20 zurückgegangen. Er ermahnte alle, die Chorproben vollständig zu besuchen und konzentriert mitzumachen. 31 Mitglieder zählt der Frauenchor, der sich durch viele gesellige Aktivitäten auszeichnet, wie die stellvertretende Vorsitzende Helga Reiher berichtete. Die Chorformation Da Capo hatte mit zu wenig Stimmen zu kämpfen, doch nun steige die Sängerzahl wieder, sagte deren Sprecherin Julia Oppenländer.

In jeder Beziehung positiv entwickelte sich der Sängernachwuchs, machte Kinder- und Jugendchorsprecherin Elke Veitinger deutlich. Nun singen 65 Kinder und Jugendliche in den 4 Chören mit, die mit vielen Auftritten und Aktivitäten von sich reden machen. Für Jugendliche gibt’s ein neues Angebot: Die Ausbildung zum Jugendchor-Singbegleiter als Ansprechpartner und Vizedirigent für kleine Sänger, gab Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski bekannt. 38 verschiedene Termine von der Sitzung bis zum Konzert absolvierte der Liederkranz 2010. Schriftführer Dieter Honosch hatte alle detailgenau aufgelistet.

Die aktuelle finanzielle Situation des Liederkranzes ist nicht rosig, stellten Kassier Klaus Wieland und Kassenprüfer Manfred Fleschmann fest. 2010 erzielte der Verein zu wenig Einnahmen wegen des verregneten, kalten Maibaumfestes, auch wurden beim Jahreskonzert zu wenig Karten verkauft. Gleichzeitig stiegen die Kosten, und die Reserven gehen zur Neige. Also sind nun Sparen und die Erhöhung der Einnahmen angesagt. 2012 folgt die zweite Stufe zur Erhöhung der Mitgliedsbeiträge: Dafür müsse man sich eine gute Zahl überlegen. Darüber hinaus brauche man gute Ideen, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen, erklärte Wieland. Die Kasse stimmt, daher beantragte Kassenprüfer Fleschmann die Entlastung des Vorstandes, die die Versammlung einstimmig erteilte.

Bei den Wahlen gab es drei Veränderungen im Vorstand: Neue Beisitzerin des Frauenchors ist Heidi Zemann-Wirth (bisher Gertrud Bilzer), neue Notenwartin Erika Steidl (bisher Doris Honosch) und neue Kassenprüferin Doris Rössle (bisher Kerstin Kirsch). In ihren Ämtern bestätigt wurden der stellvertretende Vorsitzende Heinz Klumbach, die stellvertretende Vorsitzende Helga Reiher, Schriftführer Dieter Honosch, der Beisitzer des Männerchors Bernd Sutor und der Vertreter der Fördermitglieder Manfred Bilzer. Außerdem gab es zwei Ehrungen: Harold Gampper zeichnete Susanne Klenk und Willy Winkle für 25 Jahre Singen im Chor mit Ehrengaben des Liederkranzes aus, einer Kette mit Notenschweif für Klenk und einem Sängerring für Winkle. Heinz Klumbach, Präsidiumsmitglied im Chorverband Friedrich Schiller, steckte beiden Sängern die Silberne Ehrennadel ans Revers.

Das Jahresprogramm 2011 des Liederkranzes enthält einige Höhepunkte: Am 10. April geben die Kinder- und Jugendchöre in St. Maria ein Konzert mit modernen geistlichen Werken. Vom 30. April bis 1. Mai steigt das Maibaumfest. Am ersten Juniwochenende besucht der Partnerchor Chorale Interlude aus Château-Gontier den Liederkranz. Dazu wird derzeit ein gemeinsames Programm für ein festliches Konzert ausgearbeitet. Am 22. Oktober treten alle Chöre beim Jahreskonzert in der Festhalle auf, und am 3. Dezember beim Advents- und Weihnachtskonzert in der Stadtkirche.

Kinder und Jugendliche begeistern mit Musicals

Murrhardter Zeitung vom 25.10.2010

Beim Jahreskonzert des Liederkranzes präsentierten alle Sänger gemeinsam die Hymne „Hello Murrhardt“

Mit einer Premiere warteten die Chöre des Liederkranzes Murrhardt als besondere Überraschung für die vielen Zuhörer ihres Jahreskonzerts in der Festhalle auf. Alle rund 100 Sänger von 2 bis 90 Jahren präsentierten gemeinsam die beschwingte Hymne „Hello Murrhardt“, die ein echter Hit werden könnte. Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski hat dafür die Titelmelodie des Musicals „Hello Dolly“ (Jerry Herman) verwendet.

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Die wahren Stars des Abends waren jedoch die Nachwuchssänger in den vier Kinder- und Jugendchören (Choriccolos, Chorinos und Chorerros I und II), die Westhäußer-Kowalski leitet. Pfiffig verkleidet führten sie gemeinsam das heitere kleine Musical „Findus, Pettersson and Friends“ auf und zeigten, wie viel Freude ihnen das Singen und Schauspielern macht. Im Stück erzählten Nachbarn und Freunde sieben Abenteuer des schrulligen alten Pettersson, seines frechen, quirligen Katers Findus und der Tiere in der ländlichen Idylle in Schweden frei nach den beliebten Kinderbüchern von Sven Nordqvist. Dazu sangen die Kinder flotte schwedische Melodien, die ihre Dirigentin arrangiert hat.
Auch dabei gab es eine Premiere: Zum ersten Mal traten die Kleinsten, die drei- bis sechsjährigen Choriccolos, ins Rampenlicht. Sie spielten Mucklas, kleine Kobolde, die allerlei verschwinden lassen, tollten außer Rand und Band auf der Bühne herum und entzückten das Publikum.
Ein Augen- und Ohrenschmaus war die Revue aus dem erfolgreichen Broadway-Musical „A Chorus Line“ (Marvin Hamlish, Edward Kleban) mit tollem Showtanz zum Song „One“ als Finale. Für die Sängerinnen der Chorreros I und II war die Revue eine große Herausforderung, die sie aber engagiert und bravourös meisterten. Da zeigten die Mädchen, wie viel sie in punkto Schauspiel, Tanz und Gesang draufhaben: Mitreißend erzählten sie in Chor- und Tanzszenen die Handlung, in der das knallharte Showgeschäft bei einem gnadenlosen Casting für ein großes Broadway-Musical dargestellt wird. Maximilian Eppler spielte überzeugend den strengen Regisseur und Choreograf.
Auch die von Swetlana Nemeczek geleiteten Erwachsenenchöre begeisterten die Zuhörer mit einem bunten Melodienreigen. Am besten kam das Potpourri „Zauber der Erinnerung“ von Stefan Ostendorf mit flott swingenden Schlagern und Filmmusik-Liedern der 40er- und 50er-Jahre an, die der gemischte Chor darbot. Da gab’s einige goldene Evergreens zu hören, wie Joseph Schmidts „Heut‘ ist der schönste Tag in meinem Leben“, Zarah Leanders „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“, Marika Rökks „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“, die orientalische Fantasie „Salome“ oder Peter Alexanders „Es ist so schön, am Abend bummeln zu geh’n“.
Harmonisch und ausdrucksvoll intonierten die Sänger des Männerchors ironische Lieder und Sprechszenen aus dem Musical „Die phantastischen Abenteuer des Don Quijote“ von Walther Schneider nach dem bekannten Roman von Miguel de Cervantes Saavedra aus dem 17. Jahrhundert. Die Zuhörer erlebten, wie der „Ritter von der traurigen Gestalt“, der zu viele Ritterromane las und deshalb verrückt wurde, in seiner Fantasie die größten Abenteuer besteht. Mit seinem Knappen Sancho Pansa war Don Quijote auf den Straßen des Ruhms unterwegs, kämpfte mit seinem alten Gaul Rosinante heldenhaft gegen Windmühlen, brachte seiner Jugendliebe Dulcinea, einer drallen Stallmagd, ein verliebtes Ständchen und träumte vom Sieg beim Turnier in der Arena zu Saragossa.
Mit einigen der größten Hits der schwedischen Popgruppe Abba erfreuten der Frauenchor und DaCapo im poppigen Outfit der 70er-Jahre mit knallfarbigen Manschetten und Haarbändern die Zuhörer. Der Frauenchor präsentierte „Mamma Mia“ „Money, Money, Money“ und „Super Trouper“ in deutscher Sprache, DaCapo „Fernando“ und „Dancing Queen“ im englischen Originaltext. Gabriele Muschel-Bodura führte mit vielen Infos zu den vorgetragenen Melodien durchs Programm. Dietrich Westhäußer-Kowalski begleitete die Chöre am E-Piano, bei den Erwachsenen sorgte Schlagzeuger Robin Ehrhardt, den der Liederkranz sich vom Musikverein Stadtkapelle ausgeliehen hatte, für flotten Rhythmus. Mit enthusiastischem Applaus dankten die Zuhörer allen Mitwirkenden für ihre gelungenen Darbietungen.

Mainschifffahrt und Einkaufstour

Murrhardter Zeitung vom 19.08.2010

Frauenchor des Liederkranzes schaute sich bei seinem Ausflug in Wertheim um

Murrhardt (pm). Die alte Residenzstadt Wertheim, idyllisch gelegen an Main und Tauber, mit der imposanten Burg hoch über der historischen Altstadt, war das erste Ziel des diesjährigen Ausflugs des Frauenchores. Bei einer Stadtführung erfuhren die Sängerinnen des Liederkranzes Murrhardt alles Wissenswerte über die Geschichte Wertheims und seiner Burg – eine der größten Steinburgen in Süddeutschland, wie die Ausflüglerinnen in einem Bericht schreiben. Nach einem Liedvortrag in der Stiftskirche, einer gotischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert, ging es zum Mittagessen. Gut gestärkt starteten die Frauen dann zu einer Mainschifffahrt bei herrlichem Sonnenschein. Erwartungsvoll ging es anschließend zum zweiten Tagesziel, dem Wertheim Village, ein im dörflichen Charakter schön angelegtes Outlet Shoppingcenter. Alle genossen das ausgedehnte, ungestörte Einkaufen und Flanieren, Anprobieren und Aussuchen. Froh gelaunt und mit fröhlichen Liedern fand der von Helga Reiher hervorragend organisierte, sehr schöne Tag seinen Abschluss mit einem gemeinsamen Abendessen im Haus Herrmann in Fornsbach.

Diskussion um Beitragserhöhung beim Liederkranz

Murrhardter Zeitung vom 13.02.2010

Mitgliederversammlung beschloss Anhebung, um Finanzdefizit auszugleichen – Vorstandsteam wurde geschlossen bestätigt

Der Liederkranz, ältester Verein Murrhardts, braucht weitere Sänger und muss seine Finanzbasis verbessern. Weil im Jahr 2009 ein Defizit zu verzeichnen war, müssen die Mitgliedsbeiträge erhöht werden. Ein Thema, das bei der gut besuchten Mitgliederversammlung lebhaft diskutiert wurde.

MURRHARDT (eke). „Unsere finanzielle Belastung wird jedes Jahr größer, und wir werden immer abhängiger vom Maibaumfest“, sagte Vorsitzender Harold Gampper. Allein die Miete für den Vereinsraum betrage jährlich rund 1000 Euro, hinzu kommen die Kosten für die Festhalle beim Jahreskonzert und die Honorare für die Chorleiterinnen Angela Westhäußer-Kowalski und Swetlane Nemeczek. Eigentlich wäre ein kostendeckender Mitgliedsbeitrag nötig. Daher schlage der Ausschuss vor, die Erhöhung in zwei Stufen vorzunehmen: 2010 die erste mit der Option der zweiten für 2012. Die Beiträge waren seit zehn Jahren konstant: Erwachsene zahlten 72 Euro, Ehepaare 60 Euro, Fördermitglieder 50 Euro, Kinder und Jugendliche 24 Euro, das dritte und jedes weitere Geschwisterkind sind beitragsfrei. Nach einigem Hin und Her beschloss die Mehrheit der Versammlung die vorgeschlagenen höheren Beiträge. Nun zahlen Erwachsene 80 Euro, Ehepaare 70 Euro, Fördermitglieder weiterhin 50 Euro, Kinder und Jugendliche 30 Euro fürs erste Kind, 25 Euro fürs zweite Kind,weitere Geschwister bleiben beitragsfrei. Zuvor verdeutlichte Schatzmeister Klaus Wieland, dass trotz der Einnahmen des Maibaumfestes wegen steigender Kosten ein Minus entstand. Kassenprüfer Manfred Fleschmann fand keine Beanstandungen, die Entlastung wurde einstimmig erteilt. Innerhalb weniger Minuten waren die turnusmäßigen Vorstandswahlen erledigt, denn die Versammlung bestätigte den Vorsitzenden Harold Gampper, Schatzmeister Klaus Wieland, Beisitzer Männerchor Dieter Braun, Beisitzerin Frauenchor Inge Oppenländer, Da Capo-Sprecherin Julia Oppenländer, Kinder- und Jugendchor-Sprecherin Elke Veitinger, Pressewartin Bärbel Stadler und die Kassenprüfer Kerstin Kirsch und Manfred Fleschmann in ihren Ämtern.
2009 gab es für den Liederkranz zahlreiche Termine und einige Höhepunkte. Der Vorsitzende hob das Jahreskonzert und den gemeinsamen Auftritt mit dem Musikverein Stadtkapelle bei dessen Herbstkonzert hervor. Mit der Gründung der Sing- und Bewegungsgruppe für Kinder ab drei Jahren, die sehr gute Resonanz fand, bekam die sehr erfolgreiche Jugendarbeit durch Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski starken Aufschwung. Dadurch erfolgte auch eine Neueinteilung der Singgruppen: Bis zu 25 Kinder zählen die Kleinsten, die Choriccolos, die Chorinos ab der ersten Schulklassen, die Chorerros I ab der fünften und die Chorerros II ab der siebten Klasse zählen zusammen 39 junge Sänger. Bei jedem Auftritt begeistern die Nachwuchssänger das Publikum, berichtete Elke Veitinger. Dank fünf neuer Sänger zählt der Männerchor jetzt rund 26 Aktive, es fehlen aber Tenöre, betonte Männerchor-Sprecher Heinz Klumbach. Der Frauenchor umfasst 33 Sängerinnen,doch könnten nicht alle immer mitsingen, auch suche man Helferinnen zum Maibaumschmücken, sagte Frauenchor-Sprecherin Helga Reiher. Chorleiterin Swetlana Nemeczek möchte mehr neue Stücke einstudieren, wofür auch die Sänger Vorschläge machen sollen. Der Vorsitzende gab das Jahresprogramm 2010 bekannt: Am 21. März führen die Kinder- und Jugendchöre eine Geistliche Popkantate in der katholischen Kirche St. Maria auf. Vom 30. April bis 2. Mai findet das Maibaumfest auf dem Marktplatz statt. Beim Jahreskonzert am 23. Oktober in der Festhalle treten alle Chöre auf, ebenso beim Advents- und Weihnachtsliedersingen in der Stadtkirche am 4. Dezember. Die Erwachsenchöre werden an Silvester in St. Maria singen. Hinzu kommen Auftritte verschiedener Chöre bei Veranstaltungen der katholischen Kirchengemeinde und beim Lebendigen Adventskalender. Außerdem nahmen der Vorsitzende und sein Stellvertreter Heinz Klumbach, der auch Ausschussmitglied im Chorverband Friedrich Schiller ist, einige Ehrungen langjähriger Sänger und Fördermitglieder vor. Helmut Weisheit, Reiner Doderer und Ruth Großhans wurden für 25 Jahre als Chormitglieder mit der silbernen Ehrennadel des Chorverbandes Friedrich Schiller, Urkunden und Ehrengaben des Liederkranzes ausgezeichnet. Die Fördermitglieder Lore Reber und Fritz Zwicker (beide seit 25 Jahren) sowie Wilfried Zumsteg (seit 60 Jahren)erhielten Blumen- und Weinpräsente

Vision von wunderbarer Musik…..

Murrhardter Zeitung vom 07.12.2009

Vision von wunderbarer Musik und Engelsgesang Kleines Musical, Popkantate und Weihnachtsmelodien bei Advents- und Weihnachtskonzert des Liederkranzes

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Besinnliche und stimmungsvolle, aber auch rhythmisch beschwingte Weihnachtsmelodien aus verschiedenen Epochen, Stilen und Ländern präsentierten die Chöre des Liederkranzes Murrhardt bei ihrem
Advents- und Weihnachtskonzert im Rahmen des Weihnachtsmarktes. Damit begeisterten sie die große Zuhörerschar in der vollbesetzten Stadtkirche und versetzten sie ihn frohe Vorweihnachtsstimmung.
Für Furore sorgten die Nachwuchssänger der inzwischen drei Kinder- und Jugendchöre. Geleitet von Angela Westhäußer-Kowalski, entzückten sie mit einem zauberhaften Weihnachtsmusical, einer schwungvollen Popkantate, weihnachtlichen Gospels und Songs. Die Chorricolos, die als süße Engelchen kostümierten Kleinsten, führten mit jugendlichen Solisten das eigens arrangierte Weihnachtsmusical „Das Wunder in der Stadt“ mit kurzen Spielszenen und schwungvollen Liedern auf. „Man muss an das glauben können, was man nicht sieht“, weiß das fantasievolle Mädchen Miriam. Es hat eine Vision von wunderbarer Musik und Engelsgesang, doch ihre modernen Eltern verstehen sie nicht. Auf der Straße begegnet Miriam Blinden, Bettlern und Asylanten aus Afrika, und die Engel führen sie in einen fremden Stadtteil. Dort finden sie in einer Baracke ein helles Licht und ein neugeborenes Kind – ein schönes Symbol für das Weihnachtswunder. Die Chorinos, die größeren Kinder, und die Chorreros, die Jugendlichen, boten mitreißend nochmals die im Frühjahr aufgeführte Popkantate „Adam in Eden“ von Michael Hurd dar. Sie erzählt in rhythmischen, klangmalerischen Songs und witzigen Texten, was Adam und Eva im Paradies erlebten. Da kroch plötzlich die – von geschickter Hand geführte – giftgrüne Schlange die Kanzel hoch und verführte Eva: So kam es zum Sündenfall, worauf Gott das Pärchen aus dem Paradies vertrieb.
Doch er liebt die Menschen so sehr, dass er seinen Sohn Jesus in die Welt sendet, um sie von der Sünde zu erlösen – und dessen Geburt feiern wir an Weihnachten. Mit swingenden, tänzerischen Bewegungen sangen die Chorreros verschiedene Gospels, wie das freudestrahlende „Celebration“, und bekannte Songs, wie das dynamische „The Lord of the Dance“ und „Wir wünschen euch frohe Weihnacht“. Dietrich Westhäußer-Kowalski begleitete die jungen Sänger am Klavier.
Die von Swetlana Nemeczek geleiteten Erwachsenenchöre sangen a cappella.
Ein harmonischer, stimmungsvoller Hörgenuss waren die vom gemischten Chor vorgetragenen traditionellen Weihnachtslieder mit verschiedenartigen Charakternuancen. Erwartungsfroh klang „Herbei, o ihr Gläubigen“, innig „Es ist ein Ros entsprungen“, quicklebendig „Freu dich Erd und Sternenzelt“ und schwungvoll „Fröhliche Weihnacht überall“.
Feierlich intonierte der Männerchor „Winternächtges Schweigen hüllet“, andächtig sang der Frauenchor das festliche „Jubelt hell ihr Weihnachtsglocken“, klangschön „Vor langer Zeit in Bethlehem“ aus der Karibik, dazu das swingende Abendlied „Alle Tage, alle Nächte“ und das schnelle, rhythmische Gospel „Let My Light Shine Bright“. Am Ende des Konzertes sangen Chorsänger und Zuhörer gemeinsam das freudevolle, ursprünglich aus Sizilien stammende Weihnachtslied „O du fröhliche“. Die Spenden kommen der evangelischen Kirchengemeinde Murrhardt zugute.

Freche Früchtchen und Fast Food werden Freunde

Murrhardter Zeitung vom 12.10.2009

Die Chöre des Liederkranzes Murrhardt servierten beim Jahreskonzert am Samstagabend ein leckeres Melodien-Menü

Ein rundum gesundes, leckeres und amüsantes Menü aus bekannten Melodien
von der Klassik bis zu Rock und Pop servierten die Chöre des
Liederkranzes Murrhardt bei ihrem Jahreskonzert den vielen Zuhörern in
der Festhalle.

MURRHARDT (eke). Voller Schwung und Spaß ging’s los mit den jungen
Sängern, Tänzern und Schauspielern des Kinder- und Jugendchors, den
Angela Westhäußer-Kowalski leitet. Sie waren als junges Bio-Gemüse und
freche Früchtchen, coole Fast Food-Leckereien und Süßigkeiten kostümiert
und hatten auch die passende, kunterbunte Bühnendekoration gebastelt.
Mit ihrer mitreißenden Aufführung des Jugendmusicals „Mahlzeit“ von
Mechthild von Schoenebeck bewiesen sie, dass gesunde Ernährung die ganze
Vielfalt der Lebensmittel umfasst und sich Biokost und Fast Food nicht
ausschließen. Das Musical war gespickt mit heiteren Zitaten aus
klassischen Werken und Stücken von Johann Strauß bis Rock’n’Roll,
frechen Sprüchen, witzigen Gags und tollen Showeinlagen.
Darin erzählten die Kids die Geschichte von Schorschi und seiner
Schlemmerbude voller ungesunder Leckereien, und von seiner Gegnerin
Elisabeth, in deren Naturkostladen nur gesunde Biowaren zu haben sind.
Daher gibt’s zwischen beiden Lagern oft Streit. Als der
Gewerbeaufsichtsbeamte bei Schorschi in Fischstäbchen die kleine
Nematode Nemo findet, macht er sofort die Bude dicht. Frustriert glaubt
Schorschi, da stecke Elisabeth dahinter, aber die entging selbst nur
knapp der Schließung — wegen Willi, dem schlauen Wurm im Apfel. Er hat
eine geniale Idee, wie er Schorschi helfen kann: Er behauptet beim
Amtmann, Nemo sei sein verirrter Bruder — und der Trick funktioniert.
So werden Fast Food und Biokost Freunde und überzeugen Schorschi und
Elisabeth, einen gemeinsamen Laden aufzumachen. Da gibt’s alles, was
gesund und lecker ist. Viele Zuhörer hielt es vor Entzücken nicht mehr
auf den Sitzen, und alle belohnten die kleinen Musical-Künstler mit
stürmischem Beifall.
Nun zeigten die von Swetlana Nemeczek geleiteten Erwachsenenchöre ihr
Können und begeisterten die Konzertbesucher mit vielen musikalischen
Leckerbissen. Flott-swingend präsentierten die DaCapo-Sänger und eine
Band aus Robin Ehrhardt (Schlagzeug), Stefan Wieland (E-Gitarre), Sina
Bruss (Altsaxofon), Fabian Nemeczek (Trompete) und Heinrich Nemeczek
(Posaune) Melodien aus dem Chor-Medley „Encore — The music of our
times“ (Mac Huff) von „I believe in music“ bis „My heart will go on“.
Der gemischte Chor beeindruckte mit klangvollen Variationen über Franz
Schuberts Lied „Die launige Forelle“ im Stil und mit Zitaten aus Werken
von Komponisten wie Mozart oder Liszt sowie aus Volksweisen. Dazu zeigte
Angler Dieter Sattler, wie er die Forelle fängt.
Beschwingt bot der Frauenchor heitere Schlager aus der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts vom Comedian Harmonists-Hit „Mein kleiner grüner
Kaktus“ bis „Mit Musik geht alles besser“ dar. Der Männerchor intonierte
stimmungsvoll „Ol‘ Man River“, den Matrosenchor aus der Oper „Der
fliegende Holländer“ (Richard Wagner) und „Frohe Fahrt und glückliche
Reise“, ein Potpourri aus Seemannsliedern. Als Schlusslied sangen alle
gemeinsam „Die kleine Nachtmusik“ nach Mozart. Dietrich
Westhäußer-Kowalski begleitete alle Chöre am Klavier.

Liederkranz erkundete Straßburg vom Boot aus

Murrhardter Zeitung Okt. 2009

Der Jahresausflug führte die Vereinsmitglieder auch entlang der elsässischen Weinstraße – Abschluss in einer typischen Weinstube

MURRHARDT (pm). Einen Tag mit vielen positiven Eindrücken und bei schönstem Wetter erlebten die Teilnehmer beim diesjährigen Ausflug des Liederkranzes Murrhardt ins Elsass. Es wurde früh gestartet und eine erste Rast kurz vor Straßburg eingelegt. In Straßburg angekommen ging es ein gutes Stück zu Fuß zur Anlegestelle der Ausflugsboote an der Ill, schreibt der Verein in einem Nachbericht. Da die Gruppe etwas früher als vorgesehen angekommen war, konnte man noch die Zeit nutzen, um über einen Flohmarkt zu schlendern und den Wochenmarkt in der Nähe des Münsters zu besuchen. Die anschließende Bootsfahrt war einer der Höhepunkt des Tages. Vorbei an malerischen Häusern und unter alten Brücken hindurch verlief die Tour über die untere und die obere Ill, wobei zwei Schleusen zu durchfahren waren. Zum Schluss ging es durchs Europa-Viertel, dem Sitz des Europarats, des Europäischen Parlaments und Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Während der Fahrt erhielten die Teilnehmer reichlich Informationen über die Stadt Straßburg und ihre Bewohner. Nach der Ankunft blieb noch genügend Zeit zu einem Spaziergang durch die Altstadt rund um das Münster, bevor die Fahrt in Richtung Süden fortgesetzt wurde. Entlang der elsässischen Weinstraße führte die Route durch pittoreske Dörfer wie St. Hyppolyte und Ribeauvillé nach Riquewihr, der nächsten Etappe. In Riquewihr, einem schönen, aber an den Wochenenden ziemlich überlaufenen Weinort, konnten die Teilnehmer sich umschauen, spazieren gehen und den elsässischen Wein probieren. Letzte Station der Reise war Colmar, die drittgrößte Stadt im Elsass und Verwaltungssitz der Region Haut-Rhin (Oberrhein). Dort stand der Besuch des Unterlinden-Museums mit dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald auf dem Programm. Danach gab es, sozusagen als Zugabe, eine Rundfahrt mit dem Train blanc (dem weißen Zug) durch die Altstadt von Colmar, mit viel Wissenswertem über die Geschichte der Stadt. Der Abschluss des Programms war ein Abendessen in der Weinstube Cygne (Schwan), einer typischen elsässischen Weinstube, bei dem ein elsässisches Menü mit Flammkuchen, Bäckeoffe und einem Nachtisch gereicht wurden. Umrahmt wurde das Abendessen mit einigen Liedern des Männerchores und des gemischten Chores.

Eine bewegte Popkantate aus dem Garten Eden

Murrhardter Zeitung vom 08.04.2009

Kinder- und Jugendchor des Liederkranzes präsentierte bei erstem eigenen Auftritt Geschichte von Adam und Eva

von Elisabeth Klaper

Eine schwungvolle und mitreißende Premiere erlebte eine große Zuhörerschar in der katholischen Kirche St. Maria. Dort trat der Kinder- und Jugendchor des Liederkranzes Murrhardt zum ersten Mal alleine auf. Dabei präsentierten rund 40 Sänger die geistliche Popkantate „Adam in Eden“ des englischen Komponisten Michael Hurd mit rhythmmischen, eingängigen Melodien in verschiedenen musikalischen
Stilrichtungen.

Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski leitete den Chor, den ihr Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski am Klavier begleitete. „Die Kinder machen eifrig mit und lernen sehr schnell, deshalb hatte ich die Idee, mal was Neues, Eigenes und Geistliches einzustudieren und aufzuführen“, erklärte die Dirigentin dazu. Pfarrer Andreas Krause führte mit einer kurzen Andacht und interaktiven Erzählung mit einigen Kindern in das Thema der Schöpfung, Adam und Eva, ein und verband dies mit der Bitte an Gott, den Menschen dabei zu helfen, seine Schöpfung zu bewahren. Die Texte der Popkantate übersetzen die biblische Geschicht von Adam und Eva in moderne Sprache. Mit diversen witzig-ironischen Anspielungen auf die heutige Zeit erzählen sie anschaulich, was die ersten Menschen im Garten Eden so alles erlebten. Fabian Fohrer und Richard Streck, Brüder von Chorsängerinnen, trugen sie vor. Die zahlreichen Lieder schilderten in großer Klangvielfalt stimmig die Gedanken, Gefühle, Worte und Erlebnisse von Gott, Adam und Eva und der Schlange. Das Glücksgefühl im Garten Eden drückten ein beschingter Walzer und das fröhliche Appetitlied aus, das die vielen Leckerbissen beschrieb, die im Garten Eden wachsen. Dagegen war das Verführungslied der Schlange, die Eva „von Frau zu Frau“ aufforderte, sich zu emanzipieren und von den verbotenen Früchten des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, wegen seiner komplexen Rhythmik und fremdartigen Harmonik eine echte Herausforderung für die jungen Sänger. Aber kaum hatte Adam und Eva davon probiert, kam ihnen alles auf einmal kommisch vor, wie schräge Töne akustisch verdeutlichten. So musste Gott sie aus dem Garten Eden vertreiben, was düstere Klänge untermalten. Die Sänger, darunter auch einige erst sechsjährige Kinderchor-Neuzugänge, stellten die Hauptpersonen dar – mit verschiedenfarbigen, beschrifteten T-Shirts und Kennzeichen, die Angela Westhäuße-Kowalski entworfen hat. Einige größere Mädchen mit anmutigen weißen schmettelingsartigen Blumen am rechten Haaransatz waren Eva, einige Sänger mit krawattenartigem Schmuck Adam. Eine Gruppe jüngerer Mädchen in Grün verkörperten die Schlange, und die Kleinsten in Rot und Gelb Äpfel vom Baum der Erkenntnis, der links neben dem Altar stand, voll behängt mit roten und gelben Papieräpfeln.
Allen Mitwirkenden machte die Aufführung großen Spaß. Voller Begeisterung gestalteten sie die Lieder mit rhythmischen Bewegungen und Gesten und sangen harmonisch mit hellen Stimmen und guter Aussprache. So brachten sie alle Texte und Melodien überzeugend zum Ausdruck. Dazu zeigten sie einige kurze symbolische Szenen: Besonders stimmungsvoll war die erste Begegnung von Adam mit Eva, bei der sie einander liebevoll die Hände reichten. In der Verführungsszene kroch die Schlange um Adam und Eva herum, indem die grüngekleidete Gruppe die Darsteller mit einer giftgrünen Stoffschlange umrundete. Die von der Dirigentin entworfene farbfrohe Dekoration mit vielen gelben und roten Papieräpfenl an den Kirchenbänken und Altarstufen hatten die Chorsprecherinnen Elke Veitinger und Regina Pfitzenmaier gebastelt. An die Rückwand des Altarraums projizierte Kerstin Tränkle Bilder von Adam und Eva im Garten Eden von Marc Chagall und anderen modernen Künstlern, und Bernhard Kus rückte die Sänger ins rechte Licht. „Adam in Eden“ bereitete den Zuhörern große Freude, und sie belohnten alle Mitwirkenden mit lautstarkem Applaus für ihr Engagement. Denn die Aufführung war eine beachtliche Leistung, da der Kinder- und Jugendchor erst im Februar begonnen hatte, die Popkantate einzustudieren.

Kinderchorgruppe erfreut sich großer Nachfrage

Murrhardter Zeitung vom 22.01.2009

Angebot für Nachwuchssänger ab drei Jahren wird gut angenommen –
Liederkranz Murrhardt sucht Helfer für Maibaumfest

Murrhardt — Dank der erfolgreichen Nachwuchsförderung ist die Zukunft
des Liederkranzes Murrhardt gesichert. Auch wenn der Männerchor neue,
jüngere Sänger braucht, und für das Maibaumfest, das große Bedeutung für
die Vereinsfinanzen hat, noch weitere freiwillige Helfer benötigt
werden, wie Vorsitzender Harold Gampper bei der Mitgliederversammlung im
Gasthof „Zum Engel“ deutlich machte.
VON ELISABETH KLAPER
Die attraktive Kinder- und Jugendarbeit ist die beste Werbung für den
ältesten Verein der Stadt. Denn der 36 mitgliederstarke Kinder- und
Jugendchor begeistert bei jedem Auftritt. Im Lauf des Jahres wird er in
einer Murrhardter Kirche eine geistliche Popkantate aufführen und beim
Jahreskonzert ein neues Musical präsentieren. Und die neue Gruppe
„Singen und Bewegen“ für Kinder ab drei Jahren findet große Resonanz:
Schon über 20 Kleinkinder und ihre Eltern waren bei den ersten Treffen
in Sachen spielerisches Singen, Tanzen und rhythmischer Bewegung dabei,
berichtete Kinder- und Jugendchorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski.
Fürs Maibaumfest wünscht sich der Vorsitzende die Unterstützung von den
Eltern der jungen Chorsänger. Denn der Liederkranz ist finanziell von
dieser Veranstaltung abhängig. Weil die Gebühren für die Nutzung
städtischer Räume und Einrichtungen gestiegen sind, sind die Einnahmen
beim Maibaumfest besonders wichtig, sagte Harold Gampper. Höhepunkt des
Chorjahres 2008 war der Besuch des Liederkranzes in der französischen
Partnerstadt Château-Gontier und das gemeinsame Konzert mit dem
Partnerchor Chorale Interlude — ein kultureller Beitrag zum vereinten
Europa. Der neuen, engagierten Leiterin der Erwachsenenchöre Swetlana
Nemeczek wünschte der Vorsitzende viel Erfolg. Er hob auch das große
ehrenamtliche Engagement von Schriftführer und Vizedirigent Dieter
Honosch und seiner Frau Doris als Notenwartin hervor: Beide seien
wichtige Stützen des Vereins.
Der 21 Sänger zählende Männerchor freut sich über einen Neuzugang, doch
ob des Altersdurchschnitts von 67 Jahren wünsche er sich neue, jüngere
Sänger, erklärte der zweite Vorsitzende und Männerchor-Sprecher Heinz
Klumbach. Auch der Frauenchor braucht Verstärkung: Fürs Kranzbinden und
Schmücken des Maibaums seien weitere Mithelferinnen erwünscht, sagte die
dritte Vorsitzende Helga Reiher. Da-capo-Sprecherin Julia Oppenländer
ließ kurz die verschiedenen Aktivitäten dieser Chorformation im
vergangenen Jahr Revue passieren. Schriftführer Dieter Honosch
informierte im Detail über die 36 Termine vom Konzert bis zum
Geburtstagsständchen, die der Liederkranz 2008 absolvierte.
Wegen der höheren Kosten hat sich die finanzielle Situation des Vereins
2008 etwas verschlechtert: Kassier Klaus Wieland verzeichnete ein Minus
und betonte, der Liederkranz sei auf ein erfolgreiches Maibaumfest
angewiesen. Die Kasse werde sorgfältig ordnungsgemäß geführt, erklärte
Kassenprüferin Kerstin Kirsch, worauf die Versammlung Kassier und
Vorstand entlasteten. Einstimmig bestätigte sie auch die folgenden zur
Wahl stehenden Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern: Den zweiten
Vorsitzenden Heinz Klumbach, die dritte Vorsitzende Helga Reiher,
Schriftführer Dieter Honosch, Beisitzer Bernd Sutor, Beisitzerin Gertrud
Bilzer, Vertreter der passiven Mitglieder Manfred Bilzer und Notenwartin
Doris Honosch.
Abschließend gab der Vorsitzende das Jahresprogramm 2009 bekannt: Am 30.
April und 1. Mai steigt das Maibaumfest auf dem Marktplatz. Dabei werden
der Kinder- und Jugendchor am Abend des 30. April, die Erwachsenenchöre
am Nachmittag des 1. Mai auftreten. Am 10. Oktober gestalten alle Chöre
des Liederkranzes das Jahreskonzert mit einem vielseitigen Programm in
der Festhalle. Am 6. Dezember veranstaltet der Liederkranz sein Advents-
und Weihnachtsliedersingen in der Stadtkirche und am 31. Dezember das
Silvestersingen, ebenfalls in der Stadtkirche.