Swingende Evergreens aus den 20er und 30er Jahren beim „Charlestonball – überall

Murrhardter Zeitung vom 05.07.2005

Murrhardt (pan) – Zum Glück ließ sich im letzten Moment Petrus gnädig stimmen, so dass der Liederkranz Murrhardt e. V. seinen „Charlestonball – Überall“ im Kleinen Sommerpavillon feiern konnte. Unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski und in Begleitung von Dietrich Westhäußer-Kowalski am Klavier präsentierte zunächst der Zirkus Tarrap mit seinen ganz kleinen Artisten seine tierischen Nummern: Da kam der Zirkusriesentausendfuß dahergekrabbelt, das Zirkuskrokodil Tarrap sperrte sein gefährliches Maul auf und der einsame Steppenwolf Harry Haller heulte am Geburtstag seines Dichters ein trauriges Lied. Wilde Reiter auf ihrem Steckenpferd durften ebenso wenig fehlen wie der Clown Jonny. Der Jugendchor brachte die fetzigen Highlights des Musicals „Grease“ zum Besten, wie „Summer nights“ und ganz, ganz passend „It’s raining“, aber auch hier gab es ein Happy End: „We go together“. Die Hauptattraktion war dann die Zeitreise in die Goldenen Zwanziger und Dreißiger: „Swingende Evergreens aus aller Welt“. Für den heißen Rhythmus sorgten Songs wie „Bongo, bongo“, „Sambalele, kleiner Chico“ und „I ’ve got rhythm“. Aber auch in Deutschland gab es damals Musik, die nicht ohne war, eben „Evergreens aus der Charlestonzeit“. Noch vielen bekannt sind die Nonsens-Hits der Comedian Harmonists wie „Veronika, der Lenz ist da“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten ist es gut zu wissen, dass „Wir brauchen keine Millionen“ um glücklich zu sein, durchaus eine lebensbejahende Einstellung ist. Insgesamt war der Nachmittag eine supernette und gelungene Vorstellung, die auch trotz des wenig verheißungsvollen Wetters zahlreiche Zuhörer angelockt hat. Ein Lob an die kleinen und großen Sänger und den Verantwortlichen.

Klumbach: Jubiläumsjahr war ein voller Erfolg

Murrhardter Zeitung vom 27.01.2005
Liederkranz-Mitgliederversammlung beschloss 24 Euro Kinder- und Jugendbeitrag – Hauptveranstaltung künftig im März

M U R R H A R D T – Das Jubiläumsjahr 2004, in dem der Liederkranz sein 175-jähriges Bestehen mit drei herausragenden Großveranstaltungen feierte und auch viele kleinere Auftritte absolvierte, war „Spitze“: ein voller Erfolg in musikalischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Diese positive Bilanz zog der erste Vorsitzende Heinz Klumbach bei der Mitgliederversammlung.
Besonders erfreulich und bedeutend für die Zukunft ist auch die erfolgreiche Jugendarbeit: Der innerhalb eines Jahres auf insgesamt fast 40 junge Sänger(innen) gewachsene Kinder- und Jugendchor ist zu einem großen Publikumsmagneten und festen Bestandteil des Liederkranzes geworden. Doch ist damit auch ein erheblicher finanzieller Aufwand verbunden. Daher beschloss die Versammlung auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig, die Kinder und Jugendlichen als Mitglieder in den Verein aufzunehmen (mit Zustimmung der Eltern) und einen Beitrag von 24 Euro pro Jahr für das erste und zweite Kind einer Familie zu erheben, das dritte und jedes weitere Kind sind beitragsfrei. Zudem beschloss die Mehrheit auf Vorschlag des Ausschusses, dass es wegen der zu kurzen Probenzeit zwischen dem Ende der Sommerferien und dem ersten Novemberwochenende keine Herbstfeier mehr geben soll. Statt dessen wird die Jahreshauptveranstaltung künftig am zweiten Märzwochenende stattfinden – zum ersten Mal 2006.
Harold Gampper, zweiter Vorsitzender und Vorstand des Männerchores, bezeichnete das großartige Miteinander aller, die 2004 engagiert mitgearbeitet und zum Gelingen des Jubiläums beigetragen haben, als besonders schöne Erfahrung. Er brachte aber auch seine Sorge über den geringen Zuwachs des Männerchores, der momentan 25 aktive Sänger zählt, und den unbefriedigenden Besuch der Singstunden zum Ausdruck. Gudrun Klein, scheidende dritte Vorsitzende und Vorständin des Frauenchors, freute sich über drei Neuzugänge, so dass der Frauenchor jetzt 38 Sängerinnen umfasst. Alle Chöre seien zu einer großen Gemeinschaft zusammengewachsen, und auch Da Capo habe einige neue Stimmen gewonnen, so dessen Sprecherin Elke Veitinger.
Durch die anspruchsvollen Jubiläumsveranstaltungen hätten sich alle Chöre im Niveau sehr gesteigert: Der Liederkranz sei nun eine große, aktive und lebendige Chorgemeinschaft mit einem guten Gesamtchorklang geworden, betonte Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski. Die Jubiläumsveranstaltungen seien auch finanziell gut über die Bühne gegangen, führte Kassier Klaus Wieland aus, der in seinem Kassenbericht nur einen kleinen Abmangel verzeichnete. Kassenprüfer Manfred Fleschmann bescheinigte dem Kassier eine einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung, die einstimmig erteilt wurde.
Die turnusmäßigen Wahlen der „Gruppe 2“ ergaben einige Veränderungen in Vorstand und Ausschuss: Zweiter Vorsitzender bleibt Harold Gampper, neue dritte Vorsitzende ist Angelika Wothke, bisher Vertreterin des Frauenchors. Ihre Vorgängerin Gudrun Klein und Doris Rössle wurden als neue Vertreterinnen des Frauenchors für Edeltraud Sauter und Angelika Wothke in den Ausschuss gewählt, Gertrud Bilzer wurde bestätigt. Nachdem sich zunächst niemand fand, der das bisher von Gabriele Muschel-Bodura versehene Amt des Schriftführers übernehmen wollte, erklärte sich schließlich Ausschussmitglied Dieter Honosch dazu bereit und wurde einstimmig gewählt. Neue Vertreter des Männerchores sind Bernd Sutor und Ernst Abraham für Dieter Pfizenmaier und Dieter Honosch, Manfred Bilzer vertritt die passiven Mitglieder, und Notenwartin bleibt Doris Honosch.
Bei der Versammlung nahmen die Vorstände Heinz Klumbach, Harold Gampper und Gudrun Klein auch einige Ehrungen vor: Für 50 Jahre aktives Singen zeichneten sie Friedrich Ebinger mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes und Doris Honosch für 25 Jahre aktives Singen mit der Silbernen Ehrennadel des Schillergaus aus. Außerdem wurden Edeltraud Sauter, Fritz Weber, Friedrich Braun, Dr. Werner Wagner und Eugen Reinhardt zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Abschließend gab Heinz Klumbach das Jahresprogramm für 2005 bekannt: Wichtigste Veranstaltungen sind das Maibaumfest am 30. April und 1. Mai, der Kleine Sommerpavillon mit allen Chören im Stadtgarten am 2. Juli und das Weihnachtskonzert am 4. Dezember in der Stadtkirche. Außerdem sprach sich die Mehrheit der Versammlung für eine Konzertreise nach Frome aus, die vom 30. September bis 3. Oktober geplant ist.

Ein Reigen internationaler Advents- und Weihnachtslieder

Murrhardter Zeitung vom 07.12.2004

Weihnachtskonzert des Liederkranzes in der Stadtkirche war
festlich-fröhlicher Abschluss des Jubiläumsjahres

Murrhardt (eke) – Eine Fülle verschiedener internationaler Advents- und
Weihnachtslieder sowie geistlicher Melodien erklang beim Weihnachtskonzert
des Liederkranzes in der voll besetzten Stadtkirche. Es war der
festlich-fröhliche Abschluss des Jubiläumsjahres, in dem der älteste Verein
Murrhardts sein 175-jähriges Bestehen feierte.
Dabei traten alle Chöre des Liederkranzes auf und sangen einzeln und
gemeinsam unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski, am Klavier und
am Orgelpositiv begleitete Dietrich Westhäußer-Kowalski. Zum Auftakt sangen
alle Chöre gemeinsam die Kanons „Ubi sunt gaudia“ und „Halleluja“. Viel
Freude machte der Kinderchor mit seinen lebhaften, von rhythmischen Gesten
und Klatschen begleiteten Darbietungen der modernen, meist
heiter-beschwingten Adventslieder „Zumba, Zumba“, „Ich und du“, „Lasst Euch
anstiften zur Freude“, „In der Weihnachtsbäckerei“, „Wir tragen ein Licht“
und „Singen wir im Schein der Kerzen“.
Danach trugen der Gemischte Chor, der Männer- und der Frauenchor die
altvertrauten, feierlichen Weisen „Es ist ein Ros entsprungen“ (Praetorius),
„Horch, wie hell die Glocken klingen“ (Mendelssohn), „Heil’ge Nacht“
(Beethoven), „Oh Lord“ (Traditional), „Hör in den Klang der Stille“
(Maierhofer), „Transeamus“ (Schnabel) vor, dazu „Herbei, o ihr Gläubigen“
gemeinsam mit den Zuhörern. Es folgten bekannte Spirituals, teils andächtig,
meist aber fröhlich swingend und rhythmisch bewegt dargeboten von Da Capo
und dem Jugendchor: „Jesus Is My Salvation“, „Heavenlight“, „Good News“, „I
Sing Holy“, „Heaven Is A Wonderful Place“, „He’s Got The Whole World In His
Hands“ und „Let’s Sing A Song Of Christmas“, wozu die Zuhörer begeistert
mitklatschten. Dann wurde es noch einmal besinnlich mit „Gesang der Engel“
aus Spanien und „O Herr, gib Frieden“ aus Russland, bevor alle Chöre und die
Zuhörer gemeinsam in vorweihnachtlicher Freude das bekannte Lied „Fröhliche
Weihnacht überall“ sangen. Mit viel Beifall dankten die Zuhörer dem
Liederkranz für das schöne Weihnachtskonzert, und als Zugabe und
Geburtstagsständchen für den langjährigen Liederkranz-Sänger Ernst Abraham,
der am 2. Advent seinen 78. Geburtstag feiern konnte, erklang „Alles, was
Odem hat, lobe den Herrn“ (Silcher).

Stürmische Begeisterung über Liederkranz-Musical

Murrhardter Zeitung vom 08.11.2004

Jubiläumsprojekt „My Fair Lady“ mit Stuttgarter Salonikern – Chöre zeigen
zum 175-jährigen Bestehen ihr Können

Murrhardt (pan) – Ein richtiges gesellschaftliches Ereignis war die
Aufführung der Highlights aus dem Musical „My Fair Lady“ durch den
Liederkranz Murrhardt, dirigiert von Angela Westhäußer-Kowalski, kombiniert
mit Salonstückeinlagen, die die Stuttgarter Saloniker mit Patrick Siben am
Klavier spielten.

Vorneweg: Die „Liederkränzler“ zeigten sich und ihr Können von der besten
Seite. Da wurde nicht nur gesungen und geschauspielert, sondern auch getanzt
und gesteppt. Die solistischen Einlagen wurden bestritten von Kerstin
Kirsch, Elke Veitinger, Ursula Belafi, Gerda Zopp sowie Günther Schriefer,
Ernst Abraham, Dieter Honosch und Dieter Pfizenmaier. Katrin Bauer legte den
Stepp ein und Dietrich Westhäußer-Kowalski war für die Klavierbegleitung
zuständig. Beim Chor mischten alle Abteilungen mit: vom Kinder- und
Jungendchor über den Männer-, Frauen- und den gemischten Chor bis zum
Ensemble Da Capo.
Am Freitagabend herrschte konzentrierte Stimmung in der Festhalle –
Generalprobe (hier entstanden unsere Bilder). Bis zuletzt wurde am
Feinschliff gearbeitet: Ein kurzer Dialog zwischen Angela
Westhäußer-Kowalski und Patrick Siben, eine Korrektur am Rhythmus des
Orchesters. Siben notiert’s, das Orchester intoniert’s. Man erahnt, wie viel
Rädchen geschliffen werden mussten, damit am Ende alles so glatt abläuft,
als sei’s das Normalste von der Welt.
Beschwingt und leicht, mit viel Humor kommt das von Frederick Loewe
komponierte Musical daher, doch wohnt ihm tatsächlich große Tiefe inne,
basiert „My Fair Lady“ doch auf dem Bühnenstück „Pygmalion“ von George
Bernard Shaw. Um die Hierarchie der Gesellschaft, aber auch um die im 19.
Jahrhundert so positivistische Einstellung der Wissenschaft gegenüber, geht
es. Nebenbei thematisiert „My Fair Lady/ Pygmalion“ auch das Verhältnis von
Schöpfer und seiner Schöpfung; ein Motiv, das sich im 19. Jahrhundert durch
die Literatur zieht. Sei es Mary Shelleys „Frankenstein“, sei es „Dr. Jekyll
und Mr. Hide“ von Robert Louis Stevenson. In diesen Romanen scheitert der
Versuch, ein Wesen nach eigenem Gutdünken zu konstruieren, das in seinem
Abhängigkeitsverhältnis bleibt. Ansätze solcher „Schöpfung“ finden sich auch
in „My Fair Lady“ wieder, nur geht hier die überhebliche Einstellung, dass
Frauen kein Hirn haben und formbar sind, noch mal glimpflich ab. Die Heldin
ist am Ende so klug, dass sie das männlich-gesellschaftliche Spiel
durchschaut, mitmacht und zeigt, dass sie dessen Funktionsweise beherrscht.
Am Anfang steht eine Wette: Der Sprachwissenschaftler Professor Higgins
wettet mit Oberst Pickering, dass er nach „des-Kaisers-neue-Kleider-Prinzip“
aus einem Mädchen der Unterschicht durch Spracherziehung eine Dame von Welt
erschaffen könne. Als Versuchskaninchen wird die Blumenverkäuferin Eliza
Doolittle auserkoren. Der Unterricht ist hart und sieht zunächst wenig
Erfolg versprechend aus. Eliza bringt trotz Higgins’ Anleitung fortwährend
nur ein schräges „Es grient so grien“ heraus. Higgins will schon aufgeben,
da schafft Eliza den Durchbruch zum Wohlklang doch: „Es grünt, so grün, wenn
Spaniens Blüten blüh’n“.
Das erste gesellschaftliche Bewährungsparkett ist das Derby in Ascott und
Eliza meistert die Situation zwar nicht perfekt, aber die tonangebende
Klasse ist zufrieden mit ihr. Nur beim Wetten geht ihr der Gaul durch und
ihr entschlüpft ein sprachlicher Fauxpas. Der hindert ihren Verehrer Freddy
nicht, sich unsterblich in sie zu verlieben.
Am Ende ist Eliza durch eine harte Schule gegangen, sie hat viel gelernt und
vor allem ihr Umfeld und den autoritativen Charakter ihres Meisters
durchschaut, gegen den sie sich aufzulehnen beginnt. Doch Ende gut, alles
gut: Professor Higgins erkennt, was er an seiner Straßenschönheit hat und
sie bringt ihrem Helden die Pantoffeln, so dass aus männlicher Sicht die
Ordnung wieder hergestellt ist. Durch die mehrfache Besetzung der Rolle von
Eliza wurde subtil deutlich, dass die Person als solche austauschbar ist.
Am Ende hatten sich die Mühen des Liederkranzes gelohnt. Die liebevoll
gestalteten Bühnenbilder und die passenden Kostüme trugen mit dazu bei, das
die Aufführung überzeugend gelang. So gut kam die Liederkranz-Interpretation
von „My Fair Lady“ an, dass das Publikum nicht nur frenetisch applaudierte,
sondern den Akteuren, der bemerkenswerten Leistung der Dirigentin Angela
Westhäußer-Kowalski und den Salonikern sein Wohlgefallen durch Standing
Ovations demonstrierte.

Tolle Stimmung beim Sängerfest

Murrhardter Zeitung vom 15.06.2004

Rundum gelungen: das Internationale Chorwochenende zum Liederkranz-Jubiläum

Murrhardt (lo) – Die Lieder sind verklungen, die Freunde aus England,
Frankreich und Ungarn haben am Sonntag die Heimreise angetreten (die „Frome
Singers“ gestalteten am Sonntagvormittag noch den Gottesdienst in der
Stadtkirche mit). Das überwaltigende Internationale Chorwochenden zum
175-jährigen Bestehen des Liederkranzes Murrhardt ist vorbei. Es ging mit
einem vom Vorsitzenden Heinz Klumbach als „gemütliches Beisammensein
angekündigten Abend in der Festhalle zu Ende, der noch einmal zu einem
Feuerwerk der Chormusik wurde.
Überglücklich war Heinz Klumbach über den Festverlauf, dessen Vorbereitung
und Durchführung immense Arbeit bedeutete. Dass am Abschiedsabend die
Stimmung „überschwappte“, war fast selbstverständlich, denn die
musikalischen Tage in Murrhardt berührten alle Sängerinnen und Sänger, die
zum Abschluss mehr als begeistert sangen, sodass das Sängerfest erst nach
Mitternacht mit dem gemeinsam gesungenen Freiheitschor von Guiseppe Verdi
endete.
Zum Auftakt sangen die Chöre des Liederkranz Murrhardt unter der Leitung von
Angela Westhäußer-Kowalski, am Klavier begleitet von Dietrich Westhäußer.
Die Sängerinnen und Sänger ließen sich mitreißen von ihrer engagierten
Dirigentin, sodass das Potpourri „Wir machen Musik“ nicht nur ein Liedtitel
war, sondern die Vorgabe für das Geschehen am Abschiedsabend.
Der „Chorale Interlude“ aus Château- Gontier, mit dem der Liederkranz seit
mehr als zwei Jahrzehnten befreundet ist, sang wie gewohnt sehr schön. Zwei
Dirigenten traten ans Pult: Die engagierte Francoise Gonabau
(Vizedirigentin) und der langjährige erblindete Chef des Chores Pierre
Lucet, der es sich nicht hatte nehmen lassen, trotz seiner angeschlagenen
Gesundheit nach Murrhardt zu kommen. Fünf Werke hatte der französische Chor
zu bieten, wobei „Die letzte Rose“ sehr viel Beifall erntete.
Die Frome Singers starteten mit „Morning has broken“, gefolgt unter anderem
von „Kalinka“ und „The last of Richmond-Hill“. Die Frome Singers sind ein
Chor, der seine Sängerinnen und Sänger projektbezogen zusammenholt, doch das
Ergebnis kann sich sehen lassen. Anthony Willianson führt die Mannschaft
sehr gut und „Muss I denn, muss I denn zum Städtele hinaus“ war der richtige
Abschied vom Jubiläumsfest in Murrhardt.
„Da Capo“ vom Liederkranz Murrhardt schoss den Vogel ab, denn man höre und
staune, die Sängerinnen, Kinder und auch zwei Männer, traten als perfekt
verkleidete Nonnen auf. Der Mann am Klavier war ein Mönch und die Dirigentin
eine würdige Oberin, der aber auch der swingende Rhythmus in die Beine ging.
Es war noch lange nicht so weit, als der Murrhardter Männerchor „Die kleine
Stadt will schlafen gehen“ und der Frauenchor seine Freude am Singen und
Gott preissen (“Immer will ich singen o Lord“) trefflich intonierten. Dann
noch einmal der Gemischte Chor, ehe die Männer aus Töröbalint (Ungarn) im
wahrsten Sinne die Festhallen-Bühne beherrschten. Unter Leitung von Csaba
Toth (am Flügel Gyula Papp) sang der mächtige Männerchor und löste
Beifallstürme aus – sei‘s bei ungarischen Tänzen, zwei Stücken von
Arianonosch mit „Josef“ als großartigem Solisten, dem Zapfenstreich und
anderem mehr, ehe Verdis Freiheitshymne gemeinsam mit den Gästen im Saal
angestimmt wurde. Was für einen Spaß man mit dem (gewollt) falschen Solisten
auf der Bühne und der Tatsache, dass der Mann am Klavier Noten suchen
musste, anstellen kann, bewies der Dirigent, der im Rundfunkchor in Budapest
singt (auch solistisch), wie überhaupt am Abschiedsabend heitere Schmankel
für die richtige Stimmung sorgten.
Gastgeschenke wurden ausgetauscht und das „Auf Wiedersehen“ kam von Herzen –
man wird wieder zusammentreffen. Oliver Steer mit seiner Band spielte dann
zum Tanz auf und sehr rasch füllte sich die Tanzfläche mit Paaren.

Ein Musik-Ereignis, wie es Murrhardt noch nie erlebt hat

Murrhardter Zeitung vom 14.06.2004

14 Chöre aus vier Ländern zeigten Vielfalt des Chorgesangs – Internationales Chorwochenende zum 175-jährigen Bestehen des Liederkranzes Murrhardt
Murrhardt (eke) – 14 Chöre aus vier Ländern mit Sängerinnen und Sängern
aller Altersstufen präsentierten die ganze facettenreiche Vielfalt des
Chorgesangs beim festlichen Chorkonzert in der voll besetzten Festhalle. Es
war der großartige Höhepunkt des Internationalen Chorwochenendes zur Feier
des 175-jährigen Bestehens des Liederkranzes und ein besonderes
Musik-Ereignis, wie es Murrhardt wohl noch nie erlebt hat.
Dem tat auch ein heftiges Gewitter keinen Abbruch, das einen Wasserschaden
in der Regie verursachte, weil eine Dachrinne überlief. Das Internationale
Chortreffen mit Sängerfreunden aus den drei europäischen Ländern Frankreich,
England und Ungarn zeige auf, dass Musik keine Grenzen kennt, und stelle das
geeinte Europa musikalisch dar, so der Liederkranz-Vorsitzende Heinz
Klumbach. Die Liederkranz-Sängerinnen Gabriele Muschel-Bodura und Kerstin
Kirsch führten in deutscher, englischer und französischer Sprache durch das
fast fünfstündige Marathon-Programm, und der Törökbálinter Sänger József
Nagy übersetzte ins Ungarische.
Das Konzert bot einen vielfarbigen Reigen europäischer und internationaler
Melodien von lustigen Kinderliedern bis zu anspruchsvollen klassischen
Kompositionen und Chorwerken von der Renaissance bis zu aktuellen Popsongs.
Alle mitwirkenden Sänger begeisterten das Publikum mit wohlklingenden
Stimmen und harmonischem Zusammenwirken, wobei jeder Chor mit passend
ausgewählten Stücken seine charakteristische Klangfarbe zum Ausdruck brachte
und so wie eine schöne Blume in einem großen prächtigen Strauß wirkte.
Den Auftakt gestaltete der Gesamtchor des gastgebenden Liederkranzes mit
einem klassischen Werk von Mozart und Melodien der Swing-Ära. Alle
Liederkranz-Chöre leitete Angela Westhäußer-Kowalski. Viel Vergnügen
bereiteten die Murrhardter Kinder- und Jugendchöre: Die als Papageien
verkleideten Sänger des Kinderchors des Liederkranzes boten lustig bewegte
Tierlieder dar. Tierisch ging’s auch beim Schulchor der Walterichschule zu,
den Ursula Kowalski leitete: Die Schüler führten Songs und Szenen aus dem
Kindermusical „Pinkus Quak, die Geschichte des rosaroten Frosches“ auf.
Spaßige Fahrradlieder und Songs aus dem Kindermusical „Piccolino“ bot der
Kinderchor der Jungen Musik Murrhardt (Leitung: Susanne Stree), und die
Mädchen des Jugendchors (Leitung: Hartmut Schreiber) sangen mit zarten
Stimmen und viel Gefühl bekannte Popsongs. Der Schulchor des
Heinrich-von-Zügel-Gymnasiums, den Gisela Jakubek leitete, überzeugte mit
dem kleinen Musical-Medley „Andrew Lloyd Webber in Concert“.
Das von Gerd-Dieter Damen geleitete Chorussell präsentierte einen
Querschnitt durch sein vielseitiges Repertoire mit internationalen Werken
aus Renaissance und Romantik, Evergreens und zeitgenössischen Songs. Und mit
flott swingenden Melodien entzückte Da Capo, der etwas andere Chor des
Liederkranzes.
Höhepunkte des Abends waren die niveauvollen Vorträge der von Anthony
Williams geleiteten Frome Singers aus Frome (England), ein relativ kleiner
Chor mit wunderschönen Stimmen, die traditionelle und moderne Melodien und
das russische Volkslied „Kalinka“ hervorragend präsentierten. Bezaubernd
klangen auch die Darbietungen von Werken französischer und deutscher
Komponisten verschiedener Epochen des Chorale Interlude aus Château-Gontier
(Frankreich) unter der Leitung von Pierre Lucet. Und die von Csaba Tóth
dirigierten Sänger des Lendvai Károly Férfikórus aus Törökbálint (Ungarn)
imponierten mit temperamentvoll geschmetterten ungarischen Volksweisen und
dem gefühlvoll dargebotenen deutschen Lied „Kein schöner Land“.
Viel Freude machte auch der große, kraftvoll und harmonisch klingende
Männerchor Waldrems-Heiningen (Leitung: Eugen Wolf) mit Volksliedern aus nah
und fern. Ansprechende Vorträge deutscher Volksweisen boten der Gesangverein
Fornsbach (Leitung: Karl-Heinz Metzger) und der Gesangverein Westermurr
(Leitung: Irene Schmidt). Und zum krönenden Abschluss des Chorkonzerts
versammelten sich alle Chöre um Mitternacht auf der Festhallen-Bühne und
intonierten gemeinsam die Europahymne „Freude, schöner Götterfunken
(Beethoven): Ein beeindruckendes und bewegendes Symbol für das vereinte
Europa.
Mit enthusiastischem Applaus und Standing Ovations belohnte das Publikum
alle Mitwirkenden für ihr großes Engagement.

Harmonischer Gleichklang aus drei Ländern

Murrhardter Zeitung vom 12.06.2004

Chöre aus Château-Gontier, Frome und Törökbalint sangen anlässlich des Liederkranz-Jubiläums auf dem Wochenmarkt
Murrhardt (mbg) – Da mussten sogar die widerstreitenden Wahlwerber
zurückstehen: Der Wochenmarkt war gestern geprägt von harmonischem
Gleichklang. Das Jubiläum des Liederkranzes Murrhardt machte es möglich.
175 Jahre jung ist der Liederkranz heuer. Grund zum Feiern – in diesen Tagen
mit einem internationalen Chorwochenende. Von weither sind die Gäste
angereist und kaum da, gaben sie sich schon auf dem Wochenmarkt ein
Stelldichein. Aus den Partnerstädten Château-Gontier, Frankreich, und Frome,
England sowie aus der heimlichen Partnerstadt Törökbalint, Ungarn, waren
Chöre zu den Feierlichkeiten des Liederkranzes gekommen. Interlude
Château-Gontier, die Frome Singers und der Karoly-Lendvai-Chor aus
Törökbalint sangen der Reihe nach beim Gasthof „Zum Engel“ Ausschnitte aus
ihren Repertoires und die Marktbesucher lauschten begeistert.
Wer gerne mehr von den Chören hören will, hat heute dazu ausreichend
Gelegenheit. Von 14.30 bis 16.30 Uhr gibt es zunächst im Söhnle-Pavillon
(Stadtgarten) den kleinen Sommerpavillon mit Chorbeiträgen. Und abends ab
19.30 Uhr lädt der Liederkranz dann bei freiem Eintritt zum internationalen
Sängerfest mit Gesang, Tanz und Unterhaltung ein

Pünktlich zum Chorgesang hörte der Regen auf

Murrhardter Zeitung vom 03.05.2004

12. Maibaumfest des Liederkranzes: Trotz wechselhaft-feuchter Witterung wurde zweieinhalb Tage lang fröhlich gefeiert.

Trotz der wechselhaftfeuchten Witterung kamen viele Besucher auf den Marktplatz zum 12. Maibaumfest des Liederkranzes in dessen Jubiläumsjahr des 175-jährigen Bestehens, und zweieinhalb Tage lang wurde mit Gesang und Musik fröhlich gefeiert. Am Freitagnachmittag wurde der imposante, 24,5 Meter hohe und kerzengerade gewachsene Maibaum aus dem Stadtwald vor dem Rathaus aufgestellt, der dem Liederkranz kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Mit einem Spezial-Kranlastwagen eines Unternehmens aus Althütte und tatkräftiger Unterstützung von Werner Schwarz, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, wurde der mit vielen bunten Bändern und Tüchern geschmückte Baum hochgehievt, von starken Liederkranz-Sängern richtig positioniert und im Boden festgekeilt. Anschließend brachten Roland Walter und Werner Schwarz von der großen Drehleiter aus die Zunftzeichen und Girlanden an.
Zum Festauftakt am Freitagabend spielte der Akkordeon-Spielkreis der Musikschule unter der Leitung von Rita Holub auf und unterhielt das Publikum mit schwungvollen Weisen. Am Nachmittag des 1. Mai hörte zum Glück der Regen pünktlich vor Beginn der Gesangvorträge auf, und die Sängerinnen und Sänger des Liederkranzes im Gemischten Chor und Da Capo sowie der Kinder- und Jugendchor präsentierten unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski den vielen Besuchern ein bunten Reigen aus Mai- und Frühlingsliedern, traditionellen und modernen Melodien. Und am Sonntag sorgte Alleinunterhalter ´Olisono´ Oliver Steer mit einem vielseitigen Musikprogramm für gute Stimmung. (eke)

Murrhardter Zeitung vom 03.05.2004

12. Maibaumfest des Liederkranzes: Trotz wechselhaft-feuchter Witterung wurde zweieinhalb Tage lang fröhlich gefeiert.

Trotz der wechselhaftfeuchten Witterung kamen viele Besucher auf den Marktplatz zum 12. Maibaumfest des Liederkranzes in dessen Jubiläumsjahr des 175-jährigen Bestehens, und zweieinhalb Tage lang wurde mit Gesang und Musik fröhlich gefeiert. Am Freitagnachmittag wurde der imposante, 24,5 Meter hohe und kerzengerade gewachsene Maibaum aus dem Stadtwald vor dem Rathaus aufgestellt, der dem Liederkranz kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Mit einem Spezial-Kranlastwagen eines Unternehmens aus Althütte und tatkräftiger Unterstützung von Werner Schwarz, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, wurde der mit vielen bunten Bändern und Tüchern geschmückte Baum hochgehievt, von starken Liederkranz-Sängern richtig positioniert und im Boden festgekeilt. Anschließend brachten Roland Walter und Werner Schwarz von der großen Drehleiter aus die Zunftzeichen und Girlanden an.
Zum Festauftakt am Freitagabend spielte der Akkordeon-Spielkreis der Musikschule unter der Leitung von Rita Holub auf und unterhielt das Publikum mit schwungvollen Weisen. Am Nachmittag des 1. Mai hörte zum Glück der Regen pünktlich vor Beginn der Gesangvorträge auf, und die Sängerinnen und Sänger des Liederkranzes im Gemischten Chor und Da Capo sowie der Kinder- und Jugendchor präsentierten unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski den vielen Besuchern ein bunten Reigen aus Mai- und Frühlingsliedern, traditionellen und modernen Melodien. Und am Sonntag sorgte Alleinunterhalter ´Olisono´ Oliver Steer mit einem vielseitigen Musikprogramm für gute Stimmung. (eke)

Trotz der wechselhaftfeuchten Witterung kamen viele Besucher auf den Marktplatz zum 12. Maibaumfest des Liederkranzes in dessen Jubiläumsjahr des 175-jährigen Bestehens, und zweieinhalb Tage lang wurde mit Gesang und Musik fröhlich gefeiert. Am Freitagnachmittag wurde der imposante, 24,5 Meter hohe und kerzengerade gewachsene Maibaum aus dem Stadtwald vor dem Rathaus aufgestellt, der dem Liederkranz kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Mit einem Spezial-Kranlastwagen eines Unternehmens aus Althütte und tatkräftiger Unterstützung von Werner Schwarz, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, wurde der mit vielen bunten Bändern und Tüchern geschmückte Baum hochgehievt, von starken Liederkranz-Sängern richtig positioniert und im Boden festgekeilt. Anschließend brachten Roland Walter und Werner Schwarz von der großen Drehleiter aus die Zunftzeichen und Girlanden an.
Zum Festauftakt am Freitagabend spielte der Akkordeon-Spielkreis der Musikschule unter der Leitung von Rita Holub auf und unterhielt das Publikum mit schwungvollen Weisen. Am Nachmittag des 1. Mai hörte zum Glück der Regen pünktlich vor Beginn der Gesangvorträge auf, und die Sängerinnen und Sänger des Liederkranzes im Gemischten Chor und Da Capo sowie der Kinder- und Jugendchor präsentierten unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski den vielen Besuchern ein bunten Reigen aus Mai- und Frühlingsliedern, traditionellen und modernen Melodien. Und am Sonntag sorgte Alleinunterhalter ´Olisono´ Oliver Steer mit einem vielseitigen Musikprogramm für gute Stimmung. (eke)

Somerset Standart Thursday April 8.2004

Twin town choir visit

THE LIEDERKRANZ Choir from German twin town Murrhardt has sung in Frome on two occasions. This year the choir celebrates 175 years since it was foundet. The chairman of the Frome Singers, Shirley Copley, with her husband Dion and friends Roy and Joyce Golay, were invited to attend the Sunday festivities in Murrhardt on March 28. The celebrations began at 10am in the Festhalle with speeches led by Heinz Klumbach, a filmed history, an singing from all the sectors of the Liederkranz. Lunch was taken with Dr. Gerhard Strobel, Burgermeister of Murrhardt, and his wife, and Josef Nagy, Chairman of the Koroly Lenndval Choir, from Hungary, and his wife and the host families. Then it was off to the Marktplatz where the statue of the choir´s founder, Ferdinand Nagle, stands in front of the Rathaus. The statue was garlanded for the occasion and, led by the band, 18 choirs marched behind their banners. Then came the firing of pistols from the four sides of the Square and the sound of 800 voices filled the air, after which everyone marched back to the Festhalle where all the choirs entertained with a song or two. There were big an small choirs, some accompanied by the piano and some unaccompanied. With the singing over, there were refreshments for erveryone. The guests received a medallion to commemorate the occasion. While in Murrhardt the guests were taken to the Museum at Schnait, that shows the life of Friedrich Silcher, who is well known for arranging German folk music.Before leaving, talks were held to make the arrangements for the Frome Singers´visit to Murrhardt in June.

Festakt und Freundschaftssingen zum 175. Jubiläum am 28.03.2004

Festakt und Freundschaftssingen zum 175. Jubiläum am 28.03.2004

Murrhardter Zeitung vom 29.03.2004

Ganz schön jung, der 175 Jahre alte Liederkranz
Gestern: Festakt zur Eröffnung der Jubiläumsfeierlichkeiten des
Liederkranzes Murrhardt „Großes Freundschaftssingen
Murrhardt (eke) „Mit Chorvorträgen aus verschiedenen Musik-Epochen,
Erzählungen aus der Vereinsgeschichte und Anekdoten gestalteten die Chöre
des Liederkranzes Murrhardt den gestrigen Festakt in der Festhalle zur
Eröffnung der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 175-jährigen Bestehen des
ältesten Vereins der Stadt wie des Schillergaus. Höhepunkt des Tages war das
Freundschaftssingen auf dem Marktplatz und in der Festhalle, an dem
zahlreiche Chöre mit gut 600 Sängern teilnahmen.
Zum Auftakt eröffnete der Vorsitzende Heinz Klumbach die von einem
Liederkranz-Team zusammengestellte Ausstellung „Liederkranz im Wandel der
Zeit“ im Festhallen-Foyer. Sie dokumentiert mit einer Vielzahl von Bildern,
Fotos, Dokumenten, Zeitungsberichten, Protokollen und anderem die
175-jährige Geschichte des Vereins. Als Willkommensgruß sangen alle Chöre
gemeinsam „Wo Musik sich frei entfaltet“(Mozart) und „Dies ist ein großer
Tag“(Somaris) unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski und am
Klavier begleitet von Dietrich Westhäußer-Kowalski.
In seiner Begrüßung erinnerte Heinz Klumbach an die Gründung des
Liederkranzes am 11. Juli 1829 im Gasthaus „Waldhorn“ unter Vorsitz des
21-jährigen Schlossers Johann Ferdinand Nägele, der dann 26 Jahre
Vorsitzender war. Trotz seines hohen Alters sei der Liederkranz jung
geblieben, habe sich immer den veränderten Zeiten angepasst. Er sei bis
heute mit seinen Chören und seinem Repertoire mit Werken aus allen
musikalischen Stilrichtungen eine lebendige Gemeinschaft. Zudem sei der
Verein mit seinen internationalen europäischen Chorpartnerschaften der
Globalisierung seit Jahren weit voraus, betonte Klumbach. „Singen ist
genauso gesund wie Meditation oder Sport“, zitierte Klumbach jüngste
wissenschaftliche Erkenntnisse.
„Wer so alt ist, muss ganz schön jung geblieben sein“ Wenn sich ein Verein
so lange Zeit behaupte, habe er immer wieder junge Menschen begeistert, so
der Schirmherr des Jubiläums, Bürgermeister Dr. Gerhard Strobel. Dies
beweise die dynamische Besetzung der Liederkranz-Chöre, dievielen
Musikrichtungen offen stehen. Daher dürfe man sich auch immer wieder über
neue musikalische Ideen freuen, so Strobel. Er bezeichnete die Begeisterung
der Sänger als Markenzeichen des Liederkranzes, der eine junge, dynamische
und weltoffene Trumpfkarte Murrhardts bei der Pflege der Beziehungen zu den
Partnerstädten sei.
„Chöre bereichern das kulturelle Leben und tragen mit ihren Aktivitäten zur
Lebens- und Freizeitqualität eines Gemeinwesens bei“, betonte Landrat
Johannes Fuchs. Er wies auf die freiheitlich-demokratische Tradition der
Gesangvereine und deren wichtige Impulse für die Gesellschaft hin: In
Bundes- und Freiheitsliedern manifestierte sich das Bewusstsein von Freiheit
und Bürgerrechten. Der Liederkranz sei durch sein beispielhafes
Kulturschaffen und seine vorbildliche gesellschaftliche Integrationsleistung
eine tragende Säule der Murrhardter Musikkultur, so Fuchs. 175 Jahre
Liederkranz bedeuten, die Tradition zu erhalten, ermahne aber auch, den
Blick in die Zukunft zu lenken, den Fortbestand zu sichern und Menschen zu
finden, die mit Idealismus, der Liebe zum Chorgesang und zur Erhaltung und
Pflege des Liedgutes das Überlieferte wahren und sich dem Neuen öffnen,
erklärte Anita Gnann-Hass, neu gewählte Präsidentin des Schillergaus. Sie
überreichte Heinz Klumbach zum 175-jährigen Bestehen des Liederkranzes die
Ehrenurkunde des Deutschen Sängerbundes.
Gabriele Muschel-Bodura moderierte das Programm. Dabei stellten sich die
Liederkranz-Chöre mit sangeskräftig vor. Dazu gab es eine Foto- und
Videopräsentation mit historischen und aktuellen Bildern, zu der
Chorsänger(innen) aus der Geschichte der Chöre erzählten, über deren
Aktivitäten berichteten und Anekdoten zum Besten gaben. Zuerst gab der
Männerchor als älteste Abteilung des Liederkranzes mit fröhlichen Vorträgen
der Weise „Festlicher Anlass“ und des Schlagers „Die kleine Stadt“ seine
Visitenkarte ab. Es folgte der Frauenchor, der „O Lord“ und „Ich brauche
keine Millionen“ darbot. Schon anno 1835 hatte es kurzzeitig einen
Gemischten Chor gegeben, dann wieder um 1920. Am 29. Januar 1952 wurde ein
eigener Frauenchor gegründet.
Aus der Aufnahme von Jazz-, Pop- und Rockmusik ins Repertoire entstand 1997
Da Capo, der etwas andere Chor des Liederkranzes, mit dem Zylinder als Logo.
Dessen Sänger(innen) begeisterten mit einer tollen Show von „;Happy
Charleston“. Und dann hatte der 2003 im Rahmen des Projekts „Sister Act“
entstandene Kinder- und Jugendchor, der zur Zeit 17 Mitglieder zählt,
seinen großen Auftritt mit zwei lustigen Liedern. Toll war der kleine
Ausschnitt aus „Sister Act“: Da Capo-Sänger, Kinder und Jugendliche trugen
in Nonnenkostümen das Traditional „Hail Holy Queen“ vor. Zum Abschluss des
Festaktes sangen nochmals alle Chöre gemeinsam „Day and Night“.
Beeindruckend war schließlich das Freundschaftssingen auf dem Marktplatz.
Bürgermeister Dr. Gerhard Strobel bezeichnete die Sangesdarbietung der rund
600 Sängerinnen und Sänger in einem Grußwort begeistert als die größte
friedliche Demonstration, die er je in Murrhardt gesehen habe. Nach dem
Auftritt vor großem Publikum auf dem Marktplatz zogen die Chöre wieder in
die Festhalle, wo das Programm fortgesetzt wurde.