Bühne frei für Oklahoma-Hits

Murrhardter Zeitung vom 26.03.2012

Liederkranz-Chöre boten beim Jahreskonzert eine mitreißende Revue aus dem bekannten Musical

 

Selten ging beim Jahreskonzert des Liederkranzes Murrhardt so die Post ab, selten gab es so viele beschwingte Songs zu hören. Heuer spielten quietschfidele kleine Matrosen, tanzten verliebte Highschool-Teenies, swingten Ladies und Gentlemen aus den Goldenen Zwanzigern und sangen eine große Schar von Farmern und Ranchern aus Oklahoma auf der Festhallenbühne.

Mit Schirm, Charme und Cowboyhut: Der Liederkranz brachte eine Chorrevue aus dem Musical „Oklahoma!“ auf die Bühne. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Zum Auftakt gehen die jüngsten Sänger ab drei Jahren in flotten Matrosenkostümen auf große „Seefahrt nach Rio“. Die Choriccolos, Chorinos und einige Chorreros sind voll bei der Sache und haben großen Spaß am Singen und Spielen. In der Kantate nach der gereimten Geschichte von James Krüss mit Liedern von Heinz Geese baut sich die aufgeweckte Kinderschar in der Wohnung mit viel Fantasie aus Sofa und Sesseln ein Schiff, ein Besen dient als Fahnenmast und ein altes Handtuch als Flagge. Flugs wird die „Tolle Lotte“ getauft, dann heißt es Maschinen an, Leinen los, und die abenteuerlustige Crew sticht in See. Sie genießen ihre Fahrt und haben viel zu lachen. Dann überstehen sie einen Sturm, machen Zwischenstopp auf der wunderschönen Tropeninsel Witschi Watschi Wu, erleben in Rio de Janeiro einen herrlichen Hafenurlaub und kehren mit vielen Geschenken wieder nach Hause.

Die Mädels der beiden Jugendchöre Chorrerros I und II präsentieren mit Pep, klangschönen Stimmen und schwungvollen Tanzeinlagen Songs aus dem Filmmusical „Grease“ von Jim Jacobs und Warren Casey, wie „Summer Nights“ oder „We Go Together“. Mit heißen Rock- und Twist-Rhythmen der 50er-Jahre erzählen sie die High-School-Liebesromanze zwischen der schüchternen Sandy und dem Mädchenschwarm Danny. Die Sänger von Da Capo sind elegant in der extravaganten Mode der 20er-Jahre kostümiert. Ausdrucksstark und mit viel Gefühl für Rhythmus und Harmonie tragen sie bekannte Melodien von George Gershwin vor, die zu Jazz-Standards wurden, wie „Fascinating Rhythm“ oder „Somebody Loves Me“.

Höhepunkt des Abends ist die Chorrevue mit bekannten Liedern aus dem Musical „Oklahoma!“ von Richard Rodgers (Musik) und Oscar Hammerstein (Text). Die Sänger der Erwachsenenchöre und einige Jugendliche laufen zur Höchstform auf und reißen die Zuhörer mit. Voller Schwung und Hingabe erzählen sie singend, tanzend und in kurzen Szenen von rivalisierenden Farmern und Ranchern in Oklahoma – und von zwei Liebesgeschichten. Die Sänger in den Hauptrollen meistern als Solisten ihre Auftritte mit Bravour. Ein Riesenvergnügen ist der temperamentvolle Tanz der Farmer und Cowboys. Als die Paare über die Bühne wirbeln, wird’s der resoluten Tante Eller (Gerda Zopp) zu bunt, und sie beendet den Trubel mit einem Schuss. Nun versteigert Eller Picknickkörbe, und Frauenheld Curley (Erik Bodura) gibt für seine große Liebe Laurey (Gabi Muschel-Bodura) das Wertvollste, was er besitzt: Sattel, Pferd und Colt. Farmarbeiter Jud (Martin Hörger), Laureys zweiter Verehrer, hat das Nachsehen. Auch Annie (Elke Veitinger) erkennt, dass der ehrliche Farmer Will (Dieter Pfitzenmaier) der Richtige für sie ist, nicht der charmante, aber zwielichtige persische Händler Ali Hakim (Ralf Wallau). Im großen Finale feiern die festlich kostümierten Farmer und Rancher die Hochzeit von Laurey und Curley, die in einem zur Kutsche umgestalteten Anhänger vorfahren, – und die Aufnahme Oklahomas als Staat der USA.

Die Zuhörer sind begeistert: Sie danken Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski, die die Chorrevue arrangiert hat, ihrem Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski, der die Chöre am Klavier begleitet, und allen Mitwirkenden, die sich monatelang mit vielen Proben intensiv auf das Jahreskonzert vorbereitet haben, mit Jubel und Applaus.

Mit Schirm, Charme und Cowboyhut

Murrhardter Zeitung vom 22.03.2012

Liederkranz-Chöre bereiten sich auf ihr Jahreskonzert mit der Chorrevue „Oklahoma!“ vor – Ein Probenbesuch

 

Ein großer Ohren- und Augenschmaus verspricht das Jahreskonzert des Liederkranzes Murrhardt am Samstag, 24. März, zu werden. Derzeit laufen die Vorbereitungen unter der Regie von Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski auf Hochtouren. Bei der ersten Kostümprobe für die Chorrevue „Oklahoma!“ in der Festhalle legten sich die kleinen und großen Sänger mächtig ins Zeug, damit auch jeder Ton und jeder Satz sitzt.

Kostet Konzentration und muss trainiert werden: Singen, zum Publikum schauen und gleichzeitig mit den anderen die Szene bauen. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Auf der Festhallenbühne herrscht Wildwestromantik. Fast alle Mitwirkenden des Großen Chors, des Frauen- und Männerchors, von Da Capo und die Chorrerros tragen nostalgische, fröhlich bunte Cowboy- und Farmer-Kostüme, dazu flotte Hüte und Schirme aus ihrem privaten Fundus. Die meisten singen die Melodien aus dem Musical „Oklahoma!“ bereits auswendig, wie den gleichnamigen Titelsong, oder „Wundervoll ist dieser Morgen“. Das klingt schwungvoll, und man spürt, dass die Probe den Sängern viel Spaß macht. Nun müssen sie noch trainieren, beim Singen auf der Bühne von einer Seite auf die andere zu gehen und sich dabei zu begegnen, Gruppen und Halbkreise zu bilden und die Lieder durch ausdrucksvolle Gesten zu unterstreichen. „Ihr müsst laut und pointiert Oklahoma! rufen und nach draußen singen“, ruft die Chorleiterin den Mitwirkenden zu. Und beim wundervollen Morgen: „Ihr sollt einen guten Morgen wünschen und das Lied nicht einfach runtersingen“. Angela Westhäußer-Kowalski bittet die Sänger, weiter nach vorne zu kommen und direkt zum Saal zu schauen und zu singen. Unterstützt von ihrem Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski, der am Klavier begleitet, steigert sie kontinuierlich das Tempo und die Spannung. Für viele Liederkranz-Mitglieder sei es eine besondere Herausforderung, alles komplett auswendig zu singen, erklärt sie. Die Songs werden teils auf Englisch von den Da Capo-Sängern vorgetragen, teils auf Deutsch von den anderen Chören. Der Liederkranz führt nicht das komplette Musical „Oklahoma!“ auf, sondern eine Chorrevue mit den wichtigsten Melodien und Bildern. Spielszenen gibt es keine, dafür erzählen Chorsänger zwischen den Liedern, wie die Geschichte weitergeht. Einige Mitwirkende schlüpfen in die Rollen der Hauptpersonen und treten als Solisten auf. Während der Darbietung müsse jeder voll da sein, es dürfe keine Lücke zwischen den Bildern entstehen, und alle Songs sollten zügig aufeinanderfolgen, betont die Chorleiterin.

Das Musical „Oklahoma!“ von Richard Rodgers (Musik) und Oscar Hammerstein (Text) wurde 1943 am New Yorker Broadway uraufgeführt. Es spielt in der Gründungszeit des amerikanischen Bundesstaates Oklahoma am Anfang des 20. Jahrhunderts. 1907 wurde Oklahoma 46. Staat der USA. „Oklahoma!“ sollte eine amerikanische Volksoper sein. Zudem ist es eines der ersten Musicals, in denen die Songs und Tanznummern keine Show-Einlagen sind, sondern die Handlung weiterführen. In deren Mittelpunkt stehen Streitigkeiten zwischen Cowboys und Farmern in Oklahoma, aber natürlich gibt’s auch eine romantische Liebesgeschichte….

Unter dem Motto „Oklahoma! und mehr“ präsentieren die Chöre des Liederkranzes am Samstag, 24. März, 18 Uhr, in der Festhalle ein Programm mit beschwingten Melodien. Die Chorrevue mit Höhepunkten aus dem Musical „Oklahoma!“ bildet den krönenden Abschluss des Jahreskonzerts.

Männerchor wird immer kleiner und älter

 

Murrhardter Zeitung vom 21.01.2012

Mehrheitsbeschluss in Liederkranz-Hauptversammlung: Beiträge werden erhöht – Verein sucht Sänger – Mitglieder geehrt

Für ihre langjährige Vereinstreue zeichnete der Liederkranz-Vorstand aus (von links): Edeltraud Sauter, Albert Bofinger, Trude Schüle, Erich Doderer, Manfred Bilzer, Gertrud Bilzer, Roswitha Scheib und Klärle Jung. Foto: E. Klaper

MURRHARDT (eke). Der Liederkranz Murrhardt „ist eine kleine, aber feine Singschule für Kinder und Erwachsene“, sagte der Vorsitzende Harold Gampper bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung im Engel. Für deren Zukunft braucht der älteste Verein der Stadt neue männliche Sänger und finanzielle Sicherheit. Nach kurzer Diskussion stimmte die Mehrheit der Versammlung den vorgeschlagenen Beitragserhöhungen zu.

Ohne Spenden von Sponsoren und die Einnahmen des Maibaumfestes hätte es 2011 einen erheblichen Verlust gegeben, verdeutlichte Schatzmeister Klaus Wieland im Kassenbericht. Wäre das Wetter beim Maibaumfest in zwei Jahren hintereinander schlecht, Besuch und Einnahmen gering, würde das entstehende finanzielle Defizit das Fortbestehen des Liederkranzes gefährden, stellte Wieland klar. Daher entschied die Vereinsführung, die Mitgliedsbeiträge merklich zu erhöhen. „Der neue Beitrag sollte für mehrere Jahre Bestand haben“, erwiderte der Vorsitzende auf den Vorschlag, die Erhöhung über einen längeren Zeitraum zu staffeln. So beschloss die Versammlungsmehrheit die vorgeschlagene Anpassung. Erwachsene Sänger bezahlen nun 100 Euro pro Jahr (bisher 80 Euro), Ehepaare 90 Euro (bisher 70), Fördermitglieder 60 Euro (bisher 50), das erste Kind einer Familie 40 Euro (bisher 30), das zweite Kind 30 Euro (bisher 25), das dritte Kind und weitere bleiben beitragsfrei.

In den Chören und im 199 Mitglieder starken Verein herrsche überwiegend positive Stimmung dank Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski: Sie bringe für jedes Alter das passende Liedgut mit, hob Gampper hervor. Die Riebesamstiftung habe dem Liederkranz angeboten, einen Übungsraum im umgebauten alten Feuerwehrgerätehaus kostenlos zu nutzen. Aber die Betriebskosten werden von der Stadtverwaltung getragen und auf die Benutzer umgelegt. Darüber werde der Vorstand demnächst mit Bürgermeister Armin Mößner und dem Ersten Beigeordneten Rainer Braulik sprechen.

Sorgen bereitet die Entwicklung im Männerchor: Er zählt nur noch 18 Sänger und das Durchschnittsalter beträgt 72 Jahre. Damit diese traditionsreiche Institution weiter bestehen kann, brauche man dringend neue Sänger, betonte Männerchor-Sprecher Heinz Klumbach. Der Frauenchor zählt 28 Sängerinnen und feiert heuer sein 60-jähriges Bestehen, sagte Frauenchorsprecherin Helga Reiher. Der Chor Dacapo ist auf 20 Sänger angewachsen, so Sprecherin Julia Oppenländer. Über 60 Kinder und Jugendliche singen in den vier Nachwuchs-Chören mit, sagte deren Sprecherin Elke Veitinger. Die Klarheit und Ausdrucksfähigkeit der Stimmen habe sich deutlich gesteigert, hob Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski hervor.

Einstimmig erteilte die Versammlung dem Vorstand die von Kassenprüferin Doris Rössle beantragte Entlastung. Die Wahlen brachten einige neue Gesichter in Vorstand und Ausschuss: Heide Wirth-Zemann ist nun Schriftführerin, Gabriele Muschel-Bodura DaCapo-Sprecherin, Dieter Pfizenmaier Beisitzer des Männerchors, Jutta Härtner und Andrea Ehrhardt sind Beisitzerinnen des Frauenchors. Vorsitzender Harold Gampper, Schatzmeister Klaus Wieland, Pressereferentin Barbara Stadler, Kinder- und Jugendchor-Sprecherin Elke Veitinger und Kassenprüfer Manfred Fleschmann wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Außerdem nahmen Harold Gampper und seine Stellvertreter Heinz Klumbach und Helga Reiher Ehrungen vor. Seit 65 Jahren singt der nun über 90-jährige Erich Doderer im Männerchor und erhielt einen Ehrenbrief vom Schwäbischen Chorverband. Edeltraud Sauter singt seit 50 Jahren im Frauenchor und bekam die goldene Ehrennadel des Deutschen Chorverbands. Seit 40 Jahren singen Gertrud Bilzer und Klärle Jung mit: Sie erhielten die silberne Ehrennadel des Schwäbischen Chorverbands und wurden zu Ehrenmitgliedern des Liederkranzes ernannt. Roswitha Scheib ist seit 25 Jahren Chorsängerin: Sie bekam die silberne Ehrennadel des Chorverbands Friedrich Schiller sowie eine Kette als Ehrengabe des Vereins. Mit Geschenken dankte die Vereinsführung den Fördermitgliedern Albert Bofinger, der seit 60 Jahren den Liederkranz unterstützt, Manfred Bilzer und Trude Schüle, die seit 40 Jahren dem Verein treu sind und auch mitsingen, sowie Ulrich Burr, der seit 25 Jahren den Liederkranz fördert.

Höhepunkt des Jahresprogramms ist das Jahreskonzert mit allen Liederkranz-Chören am 24. März in der Festhalle. Dabei erklingen Melodien aus dem Musical „Oklahoma“, eine Gershwin-Revue, Hits aus „Grease“ und die „Seefahrt nach Rio“. Am 30. April und 1. Mai steigt das Maibaumfest, und am 8. Dezember singen die Chöre Advents- und Weihnachtslieder in der Stadtkirche.

Schwungvolles Advendskonzert

Murrhardter Zeitung vom 05.12.2011

MURRHARDT (eke). Mitreißend beschwingte und besinnlich stimmungsvolle Advents- und Weihnachtsmelodien sangen die Chöre des Liederkranzes Murrhardt beim Adventskonzert in der vollbesetzten Stadtkirche im Rahmen des Murrhardter Weihnachtsmarktes. Viel Freude machten die Kinder- und Jugendchöre (Foto) den Zuhörern mit ihren schwungvollen Darbietungen von Weihnachtswichtelliedern, modernen rhythmischen Chorsätzen von John Rutter und Gospels. Die Chorformation DaCapo begeisterte mit swingenden Melodien aus der Gospelmesse „Mass of Joy“ von Ralf Grössler. Der große Chor mit Männer- und Frauenchor sowie DaCapo-Sängern präsentierte mit Verve Auszüge aus der romantischen Chormesse in G-Dur von Charles Gounod. Höhepunkte waren einige Stücke, die alle Chöre gemeinsam vortrugen. So den Kanon „Hallelujah“ nach Georg Friedrich Händel zum Auftakt, das Halleluja aus Taizé und das Lied „Fröhliche Weihnacht überall“ am Schluss, bei dem die Zuhörer mitsangen. Die Leitung hatte Angela Westhäußer-Kowalski, ihr Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski begleitete am Klavier. Foto: E. Klaper

Zwei Lieder unter der Kanzel der Frauenkirche

Murrhardter Zeitung vom 29.10.2011

Zweitägiger Jahresausflug führte den Liederkranz Murrhardt nach Meißen und Dresden


Gänsehautfeeling: Die Mitglieder des Liederkranzes traten unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski in der Dresdener Frauenkirche auf und bekamen von den Besuchern des Gotteshauses viel Beifall. Foto: privat

MURRHARDT (pm). Der Liederkranz Murrhardt genoss zwei wunderschöne Tage voll historischer und kultureller Höhepunkte in Meißen und Dresden. Zunächst besichtigten die Ausflügler die Porzellanmanufaktur in Meißen mit einer Führung durch das Porzellanmuseum und die Schauwerkstatt. Ein Bummel durch die historische Altstadt von Meißen mit seinem Dom und der Albrechtsburg schloss sich an. Der erste Tag der Fahrt, die Harold Gampper organisiert hatte, klang im sächsisch-böhmischen Bierhaus Altmarktkeller in Dresden mit Oktoberfeststimmung und einer Trachtenkapelle aus.

Am nächsten Morgen dann eine Stadtrundfahrt durch Dresden: Vorbei ging es an den berühmten Elbbrücken und an der im Bau befindlichen Waldschlösschenbrücke. Ab der Semperoper ging die Fahrt in eine Stadtführung über: vorbei am Zwinger und dem Zwingerturm mit dem Glockenspiel aus Meißner Porzellan, weiter zum Fürstenzug. Das ungewöhnliche Kunstwerk zeigt auf 25000 Meißner Porzellanfliesen alle sächsischen Herrscher während der 800-jährigen Geschichte Sachsens. Auf der Brühlschen Terrasse belohnten die Ausflügler herrliche Blicke auf die Elbe. Dann durchstreifte die Gruppe die Münzgasse und steuerte die wiederaufgebaute Frauenkirche an. Nach langer Wartezeit vor dem Gotteshaus ging in der Kirche für die Mitglieder des Liederkranzes ein Traum in Erfüllung: Unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski trug der Chor vor der herrlichen Kanzel zwei Lieder vor. Freude und Gänsehautfeeling bei den Sängern – nicht zuletzt ausgelöst vom Beifall der Besucher in der Kirche. Sportlich zeigten sich die Besteiger des Kirchturmes.

Abschließend stand das Grüne Gewölbe im wieder aufgebauten Residenzschloss auf dem Programm.

Blick auf schroffe Felsen

Murrhardter Zeitung vom 22.07.2011

Frauenchor des Liederkranzes Murrhardt war auf Tour

Auf Erkundung in Bad Urach: Frauenchor und Gäste bei der Stadtführung. Foto: J. Härtner

MURRHARDT (pm). Der Frauenchor des Murrhardter Liederkranzes machte sich zur Schwäbischen Alb auf. Die Sängerinnen und ihre Gäste nutzten die Busfahrt und stimmten Lieder an. In Blaubeuren, dem ersten Ausflugsziel angekommen, wurde der Blautopf besichtigt, schreibt der Frauenchor in einem Bericht. Die zweitreichste Karstquelle Deutschlands, ein Ort umwoben von Sagen und Legenden. In dem Zungenbrecher „S’leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeira, glei bei Blaubeira leit a Klötzle Blei“ spiegelt sich die Sage um eine Nixe wider, die das Ausloten der Tiefe des Blautopfs vereitelt haben soll, indem sie das Bleigewicht stahl. Weitbekannt ist auch die „Schöne Lau“ – die Tochter einer Menschenfrau und eines Wassernix aus dem Schwarzen Meer –, die von ihrem Gemahl in den Blautopf verbannt wurde. Die anschließende Panoramafahrt mit dem Blautopfbähnle bot eindrucksvolle Ausblicke in und auf die Stadt Blaubeuren, sowie das schöne Tal mit schroffen Felsgebilden und urzeitlichen Höhlen.

Nachdem sich die Frauen an einem gut bestückten Vesperbuffet gestärkt hatten, wurde das zweite Ausflugsziel, Bad Urach, angesteuert. Eine kurzweilige Stadtführung hielt die Geschichte der ehemaligen Residenzstadt und des heutigen Luftkurorts und Heilbads am Rande der Schwäbischen Alb bereit – inklusive des spätmittelalterlichen Marktplatzes mit Rathaus und Fachwerkhäusern. In Rienharz fand der schöne Tag seinen Abschluss.

Gesungenes Symbol des vereinten Europa

Murrhardter Zeitung vom 06.06.2011

Liederkranz-Chöre und Choeur Interlude Château-Gontier boten stimmungsvolles Partnerschaftskonzert

 

Eine reizvolle Vielfalt geistlicher und weltlicher Chorwerke erklang beim Partnerschaftskonzert in der katholischen Kirche St. Maria. Zur Feier ihrer langjährigen Chorfreundschaft präsentierten die Sänger der Liederkranz-Chöre und des Choeur Interlude Château-Gontier klassische Kompositionen, Volksweisen, moderne Melodien und Gospels.

Höhepunkt der Feier ihrer langjährigen Freundschaft: Alle beteiligten Chöre des Murrhardter Liederkranzes und des Choeur Interlude Château-Gontier sangen die Europahymne. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Höhepunkt und musikalisches Symbol des vereinten Europa waren zwei von allen Chören gemeinsam gesungene Werke. Bei der Europahymne „Freude, schöner Götterfunken“ aus Beethovens Ode „An die Freude“ liefen Gastgeber und Gäste zur Hochform auf. Dazu trugen sie andächtig die russische Weise „Tebje pajom“ („O Herr, gib Frieden“) von Dimitri Bortnianski vor. Dank der hervorragenden Akustik kamen die erhabenen Klänge und schönen Stimmen der rund 80 Mitwirkenden, die sehr gut harmonierten, bestens zur Entfaltung.

Der Choeur Interlude, den David Tellier leitet, hatte eine Auswahl aus seinem großen Repertoire geistlicher und weltlicher Lieder aus Europa und benachbarten Regionen mitgebracht und imponierte mit niveauvollen Darbietungen. Unter anderem erklang das emotional bewegte israelische Volkslied „Shalom Aleichem“; dazu das vielschichtige italienische „Signore della cime“ (Giuseppe di Marzi), das kunstvolle spanische Madrigal „Ay Linda Amiga“ sowie die lebhafte, auch als Kasatschok „Katjuscha“ bekannte russische Volksweise „Dans la Plaine“. Charmant und melodisch klangen einige zeitgenössische französische Lieder, wie „Le sud“ mit dem mediterranen Zauber der Provence (Nino Ferrer) oder das „Chanter“ (Jean-Pierre Bourtayre), in dem die Freude am Singen zum Ausdruck kommt. Viel Freude machte auch der heitere Kanon „Bona nox“ von Wolfgang Amadeus Mozart, bei dem die Sänger den Zuhörern in verschiedenen Sprachen eine gute Nacht wünschten.

Die Chöre des Liederkranzes, die Angela Westhäußer-Kowalski leitet und ihr Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski am Klavier begleitet, bewiesen ihr Können mit schön interpretierten traditionellen und modernen Melodien. Für große Begeisterung sorgten die Kinder- und Jugendchöre: Die Chorinos traten ganz in Weiß auf, die Chorreros als Nonnen kostümiert. Voller Schwung präsentierten sie „Hail Holy Queen“ und „I Will Follow Him“, die bekanntesten Songs aus dem Film „Sister Act“ (Marc Shaiman). Flott swingend boten sie das Gospel „Jubilate“ (Johannes Matthias Michel) dar, und zum irischen Folksong „The Lord of the Dance“ (Lorenz Maierhofer) machten sie dezent die typischen Tanzschritte.

Der durch einige jugendliche Sängerinnen verstärkte gemischte Chor führte würdevoll die erhabene „Messe brève“ No. 7 in C-Dur von Charles Gounod auf. Sie zeichnet sich aus durch eine reiche romantische Harmonik, eingängige Melodik und traditionelle Stimmführung. Strahlend schön erfüllten die majestätischen Klänge des „Gloria“ und des abschließenden „Quoniam“ den Kirchenraum. DaCapo, der etwas andere Chor des Liederkranzes, den einige neue Sängerinnen verstärken, bot mit viel Rhythmus- und Harmoniegefühl verschiedene Gospels dar, wie das fröhliche „Let’s Sing A Hallelujah“ (Lorenz Maierhofer). Dazu erklangen der melodische, an eine Ballade erinnernde „Song of Joy“ und das flott swingende „Holy“, zwei Sätze aus der „Mass of Joy“ (Ralf Grössler).

Die Zuhörer waren begeistert von den Darbietungen und dankten allen Sängern mit starkem Applaus für das harmonische Partnerschaftskonzert.

Tradition, die nicht nur reine Freude ist

Murrhardter Zeitung vom 28.05.2011

Liederkranz-Chorfreunde aus Château-Gontier zu Gast – Partnerschaftskonzert in St. Maria – Intensive Vorbereitung des Treffens

 

Donnerstagabend reisen sie an und Sonntagfrüh wieder ab, die Freunde des Liederkranzes Murrhardt vom Chor Interlude aus Château-Gontier. So kurz der Besuch auch ist, er will vorbereitet werden. Und die Tage an sich sind anstrengend. Dennoch pflegen die Vereine ihren Kontakt, es ist die elfte Begegnung seit 1984. Warum? Aus Tradition.

 ... und Gegenbesuch in Frankreich: Die Mitglieder des Liederkranzes Murrhardt stehen ihren Freunden aus Château-Gontier mit Aufenthalten in der Partnerstadt nur wenig nach. Fotos: privat

 

Von Nicola Schneider

MURRHARDT. Das Programm ist straff: Donnerstag, 2. Juni, Eintreffen der 34 Gäste an der Festhalle, danach Abendessen in den Familien. Freitag, 3. Juni, Stadtrundgang mit Christian Schweizer, Singen auf dem Marktplatz beim Wochenmarkt, Empfang mit dem Bürgermeister im neuen Kino, Mittagessen in den Familien, Chorproben in der katholischen Kirche, Partnerschaftskonzert in St. Maria, festlicher Empfang im Gemeindezentrum. Samstag, 4. Juni, Fahrt nach Stuttgart, Stadtrundfahrt, Besuch des Fernsehturms, Picknick, Rückfahrt nach Murrhardt, geselliger Kameradschaftsabend im Friederikensaal des Schumm-Stifts. Sonntag, 5. Juni, 7 Uhr Verabschiedung an der Festhalle. Die Gäste vom Chor Interlude aus Murrhardts französischer Partnerstadt Château-Gontier haben nach einer zwölfstündigen Hinfahrt ins Schwabenland dann eine ebenso lange Rückfahrt vor sich. „Das ist schon anstrengend für die Leutle“, weiß Harold Gampper aus eigener Erfahrung. Der Liederkranz-Vorsitzende war selbst schon vier Mal in Château-Gontier zu Besuch. Diese Begegnungen empfindet er „nicht als die reine Freude. So wird es denen auch gehen.“

Zumal so ein Treffen ja angestoßen und vorbereitet werden will. „Als Vorstand muss man das Ding schon in die Wege leiten. Von allein läuft das nicht.“ 2008 war der Liederkranz zuletzt in Château-Gontier zu Gast. Damals habe er die Einladung zum Gegenbesuch ausgesprochen. Im Herbst 2010 habe er sie bekräftigt, sagt Harold Gampper. Die französischen Freunde sagten zu, schickten eine Teilnehmerliste. Harold Gampper begann die Suche nach Privatquartieren für die Gäste, versuchte wochenlang das ein oder andere Vereinsmitglied zu überreden, doch drei ältere Damen zu beherbergen. Seit Anfang des Jahres bereiten Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski und die Liederkranz-Chöre die Gestaltung des Partnerschaftskonzerts in der katholischen Kirche vor. Sonderproben standen an, eine Extraprobe in der Kirche. Die zwei Lieder, die der Liederkranz und Interlude beim Konzert gemeinsam singen, müssen ausgewählt und einstudiert werden. „Es ist schon ein gewaltiger Aufwand“, gibt Gampper zu. Hinzu kommt die Mühe, die die Verständigung in der Fremdsprache mit sich bringt.

Anders als früher nehmen heute nicht mehr viele Vereine oder Institutionen aus Murrhardt das Ganze auf sich. Schließlich wird der Austausch von Verein zu Verein auch von der Stadt nicht mehr gefördert, „was wir unter dem Spargedanken zähneknirschend hinnehmen“, sagt Gampper. „Ein paar hundert Euro täten uns aber schon gut.“

Warum also pflegt der Liederkranz den Kontakt zu Interlude weiter und umgekehrt? „Aus Tradition“, sagt der Geschäftsführer der Friedrich Gampper KG. „Wenn es irgendwie machbar ist, möchte ich es auch nicht fallen lassen.“ Die Kosten eines solchen Treffens stehen an zweiter Stelle. „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das nicht richtig. Aber hier geht’s nicht um einen Betrieb, sondern um eine Chorfreundschaft.“ Bei den elf Begegnungen seit 1984 seien so tolle Sachen dabei gewesen. „Es sind immer sehr, sehr schöne Begegnungen“, blickt Gampper zurück. „Jedes Mal sammelt man wieder neue Eindrücke.“ Aus seiner Sicht waren die Murrhardter 2008 sicherlich nicht das letzte Mal in Château-Gontier. Beim nächsten Mal, so ist er überzeugt, werden auch viele jüngere Chormitglieder dabei sein.

Höhepunkt des Treffens ist das geistliche Partnerschaftskonzert in der katholischen Kirche St. Maria. Es findet am Freitag, 3. Juni, um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Leitung von Interlude liegt bei David Tellier. Voraussichtlich singen die Gäste eher weltliche Stücke. Unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski tritt der Liederkranz mit dem gemischten Chor („Kleine Messe“ von Charles Gounod), Dacapo (ausgefallene Gospels und Auszüge aus der „Mass of Joy“) sowie den Chorinos und Chorrerros (moderne geistliche Lieder und Auszüge aus „Sister Act“) auf. Zugunsten dieses Freundschaftskonzertes entfällt heuer das Liederkranz-Jahreskonzert.

Harmonie war nicht immer vollendet

Murrhardter Zeitung vom 27.01.2011

Liederkranz-Hauptversammlung: Finanzentwicklung nicht rosig – Chöre brauchen Verstärkung

Im Jahr 2010 herrschte beim Liederkranz Murrhardt nicht immer vollendete Harmonie. Zudem bereitet die Entwicklung der Finanzen Sorgen. Und die Erwachsenenchöre brauchen Verstärkung durch neue Sänger. Dies brachten die Berichte der Vorstandsmitglieder bei der Mitgliederversammlung zum Ausdruck.

 

MURRHARDT (eke). Der derzeit 139 Mitglieder starke Liederkranz ist mit je 4 Erwachsenen- und Jugendchören eine große generationenübergreifende Chorschule. Deren harmonisches und erfolgreiches Funktionieren erfordere insbesondere von allen Sängern und Chören gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit, ernsthaftes Interesse am Singen, viel Engagement und Idealismus, Toleranz und Kompromissbereitschaft. Daran habe es zum Teil gefehlt wegen Egoismen und unterschiedlichen Auffassungen über die Chorarbeit, merkte der Vorsitzende Harold Gampper kritisch an. Doch der Start ins Jahr 2011 ist geglückt, und es gibt positive Anzeichen dafür, dass sich die Situation entspannt hat.

„Der Männerchor lebt noch“, betonte der stellvertretende Vorsitzende Heinz Klumbach, doch sei die Zahl der Sänger auf 20 zurückgegangen. Er ermahnte alle, die Chorproben vollständig zu besuchen und konzentriert mitzumachen. 31 Mitglieder zählt der Frauenchor, der sich durch viele gesellige Aktivitäten auszeichnet, wie die stellvertretende Vorsitzende Helga Reiher berichtete. Die Chorformation Da Capo hatte mit zu wenig Stimmen zu kämpfen, doch nun steige die Sängerzahl wieder, sagte deren Sprecherin Julia Oppenländer.

In jeder Beziehung positiv entwickelte sich der Sängernachwuchs, machte Kinder- und Jugendchorsprecherin Elke Veitinger deutlich. Nun singen 65 Kinder und Jugendliche in den 4 Chören mit, die mit vielen Auftritten und Aktivitäten von sich reden machen. Für Jugendliche gibt’s ein neues Angebot: Die Ausbildung zum Jugendchor-Singbegleiter als Ansprechpartner und Vizedirigent für kleine Sänger, gab Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski bekannt. 38 verschiedene Termine von der Sitzung bis zum Konzert absolvierte der Liederkranz 2010. Schriftführer Dieter Honosch hatte alle detailgenau aufgelistet.

Die aktuelle finanzielle Situation des Liederkranzes ist nicht rosig, stellten Kassier Klaus Wieland und Kassenprüfer Manfred Fleschmann fest. 2010 erzielte der Verein zu wenig Einnahmen wegen des verregneten, kalten Maibaumfestes, auch wurden beim Jahreskonzert zu wenig Karten verkauft. Gleichzeitig stiegen die Kosten, und die Reserven gehen zur Neige. Also sind nun Sparen und die Erhöhung der Einnahmen angesagt. 2012 folgt die zweite Stufe zur Erhöhung der Mitgliedsbeiträge: Dafür müsse man sich eine gute Zahl überlegen. Darüber hinaus brauche man gute Ideen, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen, erklärte Wieland. Die Kasse stimmt, daher beantragte Kassenprüfer Fleschmann die Entlastung des Vorstandes, die die Versammlung einstimmig erteilte.

Bei den Wahlen gab es drei Veränderungen im Vorstand: Neue Beisitzerin des Frauenchors ist Heidi Zemann-Wirth (bisher Gertrud Bilzer), neue Notenwartin Erika Steidl (bisher Doris Honosch) und neue Kassenprüferin Doris Rössle (bisher Kerstin Kirsch). In ihren Ämtern bestätigt wurden der stellvertretende Vorsitzende Heinz Klumbach, die stellvertretende Vorsitzende Helga Reiher, Schriftführer Dieter Honosch, der Beisitzer des Männerchors Bernd Sutor und der Vertreter der Fördermitglieder Manfred Bilzer. Außerdem gab es zwei Ehrungen: Harold Gampper zeichnete Susanne Klenk und Willy Winkle für 25 Jahre Singen im Chor mit Ehrengaben des Liederkranzes aus, einer Kette mit Notenschweif für Klenk und einem Sängerring für Winkle. Heinz Klumbach, Präsidiumsmitglied im Chorverband Friedrich Schiller, steckte beiden Sängern die Silberne Ehrennadel ans Revers.

Das Jahresprogramm 2011 des Liederkranzes enthält einige Höhepunkte: Am 10. April geben die Kinder- und Jugendchöre in St. Maria ein Konzert mit modernen geistlichen Werken. Vom 30. April bis 1. Mai steigt das Maibaumfest. Am ersten Juniwochenende besucht der Partnerchor Chorale Interlude aus Château-Gontier den Liederkranz. Dazu wird derzeit ein gemeinsames Programm für ein festliches Konzert ausgearbeitet. Am 22. Oktober treten alle Chöre beim Jahreskonzert in der Festhalle auf, und am 3. Dezember beim Advents- und Weihnachtskonzert in der Stadtkirche.

Kinder und Jugendliche begeistern mit Musicals

Murrhardter Zeitung vom 25.10.2010

Beim Jahreskonzert des Liederkranzes präsentierten alle Sänger gemeinsam die Hymne „Hello Murrhardt“

Mit einer Premiere warteten die Chöre des Liederkranzes Murrhardt als besondere Überraschung für die vielen Zuhörer ihres Jahreskonzerts in der Festhalle auf. Alle rund 100 Sänger von 2 bis 90 Jahren präsentierten gemeinsam die beschwingte Hymne „Hello Murrhardt“, die ein echter Hit werden könnte. Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski hat dafür die Titelmelodie des Musicals „Hello Dolly“ (Jerry Herman) verwendet.

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Die wahren Stars des Abends waren jedoch die Nachwuchssänger in den vier Kinder- und Jugendchören (Choriccolos, Chorinos und Chorerros I und II), die Westhäußer-Kowalski leitet. Pfiffig verkleidet führten sie gemeinsam das heitere kleine Musical „Findus, Pettersson and Friends“ auf und zeigten, wie viel Freude ihnen das Singen und Schauspielern macht. Im Stück erzählten Nachbarn und Freunde sieben Abenteuer des schrulligen alten Pettersson, seines frechen, quirligen Katers Findus und der Tiere in der ländlichen Idylle in Schweden frei nach den beliebten Kinderbüchern von Sven Nordqvist. Dazu sangen die Kinder flotte schwedische Melodien, die ihre Dirigentin arrangiert hat.
Auch dabei gab es eine Premiere: Zum ersten Mal traten die Kleinsten, die drei- bis sechsjährigen Choriccolos, ins Rampenlicht. Sie spielten Mucklas, kleine Kobolde, die allerlei verschwinden lassen, tollten außer Rand und Band auf der Bühne herum und entzückten das Publikum.
Ein Augen- und Ohrenschmaus war die Revue aus dem erfolgreichen Broadway-Musical „A Chorus Line“ (Marvin Hamlish, Edward Kleban) mit tollem Showtanz zum Song „One“ als Finale. Für die Sängerinnen der Chorreros I und II war die Revue eine große Herausforderung, die sie aber engagiert und bravourös meisterten. Da zeigten die Mädchen, wie viel sie in punkto Schauspiel, Tanz und Gesang draufhaben: Mitreißend erzählten sie in Chor- und Tanzszenen die Handlung, in der das knallharte Showgeschäft bei einem gnadenlosen Casting für ein großes Broadway-Musical dargestellt wird. Maximilian Eppler spielte überzeugend den strengen Regisseur und Choreograf.
Auch die von Swetlana Nemeczek geleiteten Erwachsenenchöre begeisterten die Zuhörer mit einem bunten Melodienreigen. Am besten kam das Potpourri „Zauber der Erinnerung“ von Stefan Ostendorf mit flott swingenden Schlagern und Filmmusik-Liedern der 40er- und 50er-Jahre an, die der gemischte Chor darbot. Da gab’s einige goldene Evergreens zu hören, wie Joseph Schmidts „Heut‘ ist der schönste Tag in meinem Leben“, Zarah Leanders „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“, Marika Rökks „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“, die orientalische Fantasie „Salome“ oder Peter Alexanders „Es ist so schön, am Abend bummeln zu geh’n“.
Harmonisch und ausdrucksvoll intonierten die Sänger des Männerchors ironische Lieder und Sprechszenen aus dem Musical „Die phantastischen Abenteuer des Don Quijote“ von Walther Schneider nach dem bekannten Roman von Miguel de Cervantes Saavedra aus dem 17. Jahrhundert. Die Zuhörer erlebten, wie der „Ritter von der traurigen Gestalt“, der zu viele Ritterromane las und deshalb verrückt wurde, in seiner Fantasie die größten Abenteuer besteht. Mit seinem Knappen Sancho Pansa war Don Quijote auf den Straßen des Ruhms unterwegs, kämpfte mit seinem alten Gaul Rosinante heldenhaft gegen Windmühlen, brachte seiner Jugendliebe Dulcinea, einer drallen Stallmagd, ein verliebtes Ständchen und träumte vom Sieg beim Turnier in der Arena zu Saragossa.
Mit einigen der größten Hits der schwedischen Popgruppe Abba erfreuten der Frauenchor und DaCapo im poppigen Outfit der 70er-Jahre mit knallfarbigen Manschetten und Haarbändern die Zuhörer. Der Frauenchor präsentierte „Mamma Mia“ „Money, Money, Money“ und „Super Trouper“ in deutscher Sprache, DaCapo „Fernando“ und „Dancing Queen“ im englischen Originaltext. Gabriele Muschel-Bodura führte mit vielen Infos zu den vorgetragenen Melodien durchs Programm. Dietrich Westhäußer-Kowalski begleitete die Chöre am E-Piano, bei den Erwachsenen sorgte Schlagzeuger Robin Ehrhardt, den der Liederkranz sich vom Musikverein Stadtkapelle ausgeliehen hatte, für flotten Rhythmus. Mit enthusiastischem Applaus dankten die Zuhörer allen Mitwirkenden für ihre gelungenen Darbietungen.