Kinder- und Jugendchöre, Frauenchor und Da Capo des Liederkranzes feierten Jubiläum mit geistlichem Konzert in St. Maria
So viele swingende Melodien wie beim geistlichen Konzert des Liederkranzes sind in der katholischen Kirche St. Maria noch selten erklungen. Voller Singfreude und in Hochform präsentierten dabei die Sänger der drei Liederkranz-Chöre, die heuer Jubiläum feiern, meist moderne geistliche Werke in bemerkenswert hoher Qualität.
Begeisterte mit einem swingenden Jubiläumslied, das Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski (vorne) arrangiert hatte: Der Frauenchor.
Von Elisabeth Klaper
MURRHARDT. Mit der Gründung des Frauenchors 1952, der Bildung von Da Capo 1998 und der Kinder- und Jugendchöre 2003 verwandelte sich der altehrwürdige „Männergesangverein“ Liederkranz, der älteste Verein Murrhardts, in eine moderne, lebendige Chorgemeinschaft, die von Freude am Singen und Kameradschaft getragen wird, betonte Vorsitzender Harold Gampper (wir berichteten).
Zuerst zeigten die Kinder- und Jugendchöre, wie viel Spaß ihnen das Singen macht und was sie draufhaben. Gemeinsam führten die kleinsten Nachwuchssänger, die Choriccolos und die Chorinos, mit einigen Chorreros die Popkantate „Adam in Eden“ von Michael Hurd auf. Sie begeisterten mit rhythmisch flotten Darbietungen der pfiffigen, eingängigen Songs, die sie mit passend choreografierten Bewegungen aus Tanz- und Schauspiel-Elementen unterstrichen. In den Songs erzählten die jungen Sänger, wie Gott dem einsamen Adam eine Gefährtin erschafft, worauf beide glücklich das Leben im Schlaraffenland Garten Eden genießen. Doch bald wird es ihnen langweilig, und die falsche Schlange verführt Eva mit dem Rat „emanzipier dich“ dazu, von den verbotenen Früchten zu essen, obwohl es Gott verboten hat. Enttäuscht verjagt er Adam und Eva aus dem Paradies, weil sie ihm nicht gehorchten.
Für Furore sorgten die als Nonnen verkleideten Chorreros. Mit herrlichen Stimmen, mitreißenden rhythmischen Bewegungen und voller Schwung boten sie die bekanntesten Melodien aus dem Musical „Sister Act“ von Marc Shaiman dar, wie „Hail Holy Queen“, „My God“ und „I Will Follow Him“. Ebenfalls sehr gut kam ihr witziger Auftritt mit Besen zu „Rescue Me“ an. Der Frauenchor begeisterte mit einem flott swingenden Jubiläumslied, das Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski auf die Melodie des Elvis-Hits „Love Me Tender“ arrangiert hatte. Beschwingt und mit viel Rhythmus- und Harmoniegefühl brachten die Sängerinnen unter dem Motto „Memories“ den bekannten Evergreen „Wochenend und Sonnenschein“ von Milton Ager zu Gehör. Schön klangen auch Traditionals wie „Oh My Lord“ und „Immer will ich singen, oh Lord“ sowie die besinnliche Ballade „A White Rainbow“ von Josef Hadar.
Bei Da Capo singen zwar nur drei Männer mit, aber mit ihren sonoren, weittragenden Stimmen klingen sie wie ein kleiner Chor. Mit „Swinging Gospels“ bewiesen die Da-Capo-Sänger eindrucksvoll, wie schön sie moderne Chorliteratur interpretieren können. Teilweise unterstützt von einigen Chorreros, erfüllte Da Capo die Kirche mit rhythmisch und melodisch fein nuanciert gestalteten Gospels von Ralf Grössler wie „Come On to the House of God“ oder „Let Us Break Bread Together“. Einfühlsam trugen die Sänger „Love Changes Everything“ von Andrew Lloyd Webber vor, und harmonisch stimmungsvoll John Rutters „Look at the World“. Dazu spielte Ralf Wallau kurze Saxofon-Improvisationen.
Mit Bravour meisterte der große Chor die schwierig zu singenden Kadenzen und Modulationen im Evergreen „Night and Day“ von Cole Porter. Die Formation aus den Erwachsenenchören rundete das Konzert mit dem feierlichen Vortrag des Vaterunser in der romantischen Vertonung von Christian Heinrich Rinck ab. Mit enthusiastischem Applaus dankten die vielen Zuhörer allen Mitwirkenden für das klangschöne Konzert. Als Zugabe sangen alle Chöre gemeinsam den irischen Reisesegen, ein irisches Traditional. Alle Chöre leitete Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski, und ihr Mann Dietrich begleitete die Sänger souverän am E-Piano.