Murrhardter Zeitung vom 10.03.2015
Chöre des Liederkranzes Murrhardt sangen Werke verschiedener Epochen und Stile bei geistlichem Konzert in St. Maria
Von Elisabeth Klaper
MURRHARDT. Unter dem Motto Frieden und Freundschaft präsentierten die Chöre des Liederkranzes ein stimmungsvolles geistliches Konzert in der katholischen Kirche St. Maria. Das abwechslungsreiche Programm umfasste Chorwerke aus unterschiedlichen Epochen und Stilen, Europa und Amerika.
Unter der Regie von Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski liefen die kleinen und großen Sänger, die Dietrich Westhäußer-Kowalski am Klavier begleitete, zur Hochform auf. Voller Hingabe und Singfreude, in präzisem Zusammenwirken und mit deutlicher Textaussprache brachten sie die Melodien auf hohem Niveau überzeugend und harmonisch zum Ausdruck. Starken Beifall heimsten die Nachwuchssänger der Choriccolos und Chorinos ein mit einem Singspiel von Franz Moser zum Thema Frieden und Freundschaft in Europa.
Dafür hatten die Kinder und Jugendlichen ein großes Hintergrund-Plakat gestaltet mit Grüßen in verschiedenen Sprachen und Symbolen für Europa. In fröhlich bunter Kleidung boten die jungen Sänger die poppigen, eingängigen Melodien mit flotten rhythmischen Bewegungen und Gesten dar. Dass Europa ein großes Haus mit vielen Zimmern ist, symbolisierten die Schüler in „Wir bauen Europa“ mit großen Legosteinen. Im Begrüßungslied hießen sie einander in verschiedenen Sprachen willkommen. Die Texte der weiteren Lieder, wie „Alle sind wir Geschwister“ oder „Friede allen Menschen“ verkündeten die Botschaft, dass alle Menschen zusammen gehören und in Frieden und Freundschaft wie eine große Familie miteinander verbunden sein sollten.
Mit bezaubernd schönen Stimmen gestalteten acht junge Damen der Chorrerros einfühlsam drei melodiöse, zum Nachdenken anregende englischsprachige Songs: „You’re a friend“ von Lorenz Maierhofer, „I have a dream“ von Mary Donelli und „Dona, dona“ von Sholom Secunda. Für Begeisterung sorgten die Sänger von Da Capo, verstärkt durch die Chorrerros, mit bekannten Gospelsongs, die sie mit rhythmischer Performance mitreißend und swingend interpretierten.
Dabei bildeten die Stimmen einen mächtigen homogenen Klangkörper, der den ganzen Kirchenraum mal in voller Lautstärke, mal mit immer leiser werdendem Gesang erfüllte. Karibisches Temperament war zu spüren im rhythmisch betonten „Calypso Gloria“ von Emily Crocker und Henry O. Millsby. Mit großem Melodie- und Rhythmusgefühl gestalteten die Sänger einige Gospels von Ralf Grössler, wie „Sing a new song“, „Song of Joy“ oder „Holy“. Ein besonderer Hörgenuss war „Let us break“: Da bewies Sänger Ralf Wallau seine Jazzmusiker-Qualitäten mit ausdrucksstarken Saxofoneinlagen.
Wie schön auch der Frauenchor swingen kann, zeigten die Sängerinnen mit dem melodischen Traditional „Oh Lord“. Andächtig und ausdrucksvoll trugen sie das alte italienische Prozessionslied „Alta trinita beata“ eines anonymen Meisters vor. Der große Chor beeindruckte mit feierlichen, schwungvoll intonierten geistlichen Chorsätzen. In barocker Pracht erstrahlte das Halleluja nach Georg Friedrich Händel. Die ganze Klangfarbenfülle der Romantik entfaltete sich im „Vater unser“ und in „Preis und Anbetung“ von Christian Heinrich Rinck.
In vollendetem Wohlklang brachte die große Sängerschar „Herr, deine Güte“ von August Eduard Grell und „O Herr, gib Frieden“ von Dmitri Bortniansky zur Geltung. Stimmig verbanden die Sänger traditionelle und moderne Klangelemente zum melodisch vielschichtigen „Ave verum“ von Edward Elgar. Den Abschluss bildete der von allen Chören gemeinsam gesungene altirische Reisesegen, ein traditionelles irisches Lied, das tiefen Glauben und großes Gottvertrauen ausstrahlte. Die zahlreichen Zuhörer dankten den Mitwirkenden mit viel Applaus für das Hörerlebnis. Und der Liederkranz dankte der katholischen Kirchengemeinde mit einer Spende für die Orgelrenovierung dafür, dass die Chöre die Kirche St. Maria mit ihrer hervorragenden Akustik als Konzertsaal nutzen durften.