Da Capo auf Konzertreise in Schweden: Gospels in Stockholm – Vielleicht auch bald ein Auftritt in Murrhardt
MURRHARDT/STOCKHOLM (pm). „Everybody clap your hands!“, so lautete die Begrüßung der quirligen Dirigentin des Sollentuna Gospel Chors Karin Runow zur ersten Probe, bei der sich die Mitglieder des schwedischen Chors und die zwanzigköpfige Sängerschar des Da-Capo-Chors zum ersten Mal begegneten und kennenlernten.
Statt sich ans Üben der bekannten Songs zu machen, hatte sich Karin Runow überlegt, nach einer Begrüßungsrunde erst einmal völlig neue einzuüben. Das klappte gut und schon nach einer Stunde war aus den beiden Chören ein großer Stimmkörper entstanden.
Schon seit drei Jahren geisterte die Idee durch den Da-Capo-Chor des Liederkranzes, international einen Chor zu einem gemeinsamen Konzert zu treffen. Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski hatte Kontakt aufgenommen. Im vergangenen Herbst wurde endlich der Termin fixiert, Flüge und Unterkunft gebucht und alles geplant. Wie sehr diese Reise den Da-Capo-Sängern am Herzen lag, zeigt sich darin, dass jeder die Reise komplett auf eigene Kosten mitmachte.
Sogar eine Gruppe des Liederkranz-Jugendchors CHORrerros hatte es sich nicht nehmen lassen, bei dieser Konzertreise dabei zu sein. Ralf und Martina Wallau sowie Gaby und Erik Bodura hatten sich der Organisation der 5-tägigen Reise angenommen, für die musikalische Abstimmung mit dem Chor in Schweden sorgte Familie Westhäußer-Kowalski.
In aller Frühe ging es los zum Frankfurter Flughafen. Um Geld zu sparen und auch die Gemeinschaft im Da-Capo-Chor zu fördern, war die Unterkunft auf dem Campingplatz Rösjön in einfachen schwedischen Holzhäusern gebucht worden. Gleich nach der Ankunft war die erste mehrstündige Probe angesetzt. Unter wechselnder Leitung der beiden Dirigentinnen wurden die Konzertteile und die gemeinsam ausgesuchten Gospelsongs geprobt. Da Capo hatte für seinen Auftritt anspruchsvolle vier- bis fünfstimmige mitreißende rhythmische und melodiöse Gospels mitgebracht, die teilweise mit Saxofonsolo (Ralf Wallau) oder Soloeinlagen der CHORrerros aufgeführt wurden. Auch am nächsten Tag war nach dem Frühstück wieder eine Probe angesetzt. Je sicherer die Songs saßen, desto mehr Spaß machte auch das Üben in der Kirche Sollentuna Turebergskyrkan im Norden von Stockholm. Drei Profi-Musiker begleiteten zusätzlich die Chöre. Die Spannung stieg zusehends, ob das gemeinsame Konzert gelingen würde. Beide Chöre gestalteten jeweils einen eigenen Teil des Konzertes – in der Kombination für die zahlreichen Zuhörer etwas Besonderes, aber die schönste Erfahrung war das gemeinsame Singen beider Chöre. Die große Erleichterung, dass ein so tolles Konzert gelungen war, zeigte sich nach dem Konzert durch das spontane Weiterspielen der Band. Deutsche und schwedische Chormitglieder stimmten allseits bekannte Gospels wie „Oh Happy Day“ an. Anschließend hatte der Sollentuna Gospel Chor ein Buffet vorbereitet, das in ein gemütliches Beisammensein überging. Lustig stimmten die Schweden ein Kinderlied an, das die Deutschen an der Melodie erkannten und die hiesigen Strophen beisteuerten. Natürlich durften auch ABBA-Songs nicht fehlen.
Am nächsten Tag nahmen beide Chöre an einem Gottesdienst teil. Besonders anrührend war ein Kirchenlied, das die schwedischen Gottesdienstbesucher anstimmten und Da Capo auf der Bühne stehend mitsang.
Nach dem Gottesdienst war zum ersten Mal ein wenig Zeit, auf Entdeckungstour nach Stockholm zu fahren. Die lockere Atmosphäre Stockholms belohnte alle für die Konzertanstrengungen der vergangenen Tage. Ein weiterer Tag war dann komplett dem Sightseeing vorbehalten. „Es ist so unglaublich, wie Musik die Menschen verbindet“, so das Fazit der begeisterten Da-Capo-Reisenden. Ob Jugendliche oder schon fast Senioren, es spielte weder das Alter noch die Herkunft eine Rolle bei dieser Begegnung singender Schweden und Deutscher.
Nun hoffen die Da-Capo-Sänger, dass der schwedische Chor der Gegeneinladung nach Murrhardt folgt und es auch in der Walterichstadt ein gemeinsames, großes Konzert geben wird.