Fröhlich swingende Melodien und Charlestontanz

Murrhardter Zeitung vom 10.10.2005

Chöre des Liederkranzes und Gymnasiasten präsentierten beim 42. katholischen
Gemeindefest vielfältiges Programm

Murrhardt (eke) – Ein facettenreiches Programm rund um „Die Goldenen 20er“
mit weltbekannten, swingenden Melodien, einer mitreißenden
Charleston-Tanzvorführung und Filmspaß mit Charlie Chaplin gab’s am
Samstagabend beim 42. katholischen Gemeindefest im Gemeindesaal zu genießen.
Akteure waren die Sängerinnen und Sänger der Chöre des Liederkranzes,
geleitet von Angela Westhäußer-Kowalski und am Klavier von ihrem Mann
Dietrich Westhäußer begleitet. Denn sie haben etliche Melodien der Zwanziger
Jahre schon im Repertoire, andere haben sie zu diesem Anlass einstudiert.
Durch den vergnüglichen Abend führte die aktive Sängerin Gabriele
Muschel-Bodura. Alle Mitwirkenden zeigten viel Freude, großes Engagement und
musikalisches Können: So gelang es ihnen bestens, die besondere Atmosphäre
der „Goldenen Zwanziger“ zu vermitteln, die von einer ganz neuen
Lebensfreude und einem erstaunlich freizügigen Lebensgefühl voller Humor,
Glitzer und Glamour erfüllt war. Zwar stammte nicht alles, was es da auf der
Bühne zu hören und zu sehen gab, aus den Zwanziger Jahren, passte aber im
Stil mit swingendem Rhythmus und ähnlich fröhlicher Stimmung sehr gut dazu.
Den Anfang machten die kleinen, pfiffig als Zirkusartisten, Clowns und Tiere
kostümierten Sänger des Kinderchores mit „Swing im Zirkus Tarrap“. Das war
ein singspielartiges Arrangement lustiger, rhythmisch melodischer Songs von
Uli Führe, in denen die diversen Zirkusattraktionen mit Gesang und
spielerischen, rhythmischen Bewegungen präsentiert wurden: Der
Riesentausendfuß, das Krokodil Tarrap, der Clown Jonny, die Akrobatin Carla,
die Zirkusschlange und die wilden Reiter. Das machte sowohl den kleinen
Künstlern als auch dem Publikum viel Spaß. Dann zeigten die Girls und Boys
des Jugendchores, die von einigen Da Capo-Sängern unterstützt wurden, mit
„Swing bei Grease“, was sie drauf haben: Sie boten mit viel Schwung bekannte
Songs wie „Summer Night“, „Those Magic Chances“, „It’s Raining“, „We Go
Together“ und andere aus dem Musical „Grease“ von Jim Jacobs und Warren
Casey dar, dessen Verfilmung mit Olivia Newton-John und John Travolta ein
Welterfolg wurde.
Eine gelungene Überraschung und ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt
einer Gruppe jugendlicher tanzfreudiger Schüler des
Heinrich-von-Zügel-Gymnasiums um ihren Charleston-begeisterten Mathe- und
Physiklehrer Dr. Roland Kütterer. Sie zeigten eine mitreißende
Charleston-Vorführung, bei der die Tänzer voller Temperament nur so über die
Bühne wirbelten. Zur Erinnerung: Charlestontanz war ein Projekt beim
diesjährigen Schulfest „El Mundo“, das den Teilnehmern so viel Spaß gemacht
hat, dass sie spontan nochmals das Tanzbein schwangen. Dann gab’s Lachspaß
pur bei „Der Feuerwehrmann“, eine der ersten Stummfilm-Episoden mit Charlie
Chaplin von 1916. In diesem urkomischen Klamauk um die Floriansjünger
spielte er einen nicht gerade vorbildlichen Feuerwehrmann, der einen Alarm
einfach verschlief und dafür von seinem Kommandanten scharf angepfiffen
wurde. Doch dieser erfüllte seine Pflichten ebenfalls nicht mustergültig,
weil er so verliebt war…
Nun erklangen „Swingende Evergreens aus aller Welt“ von „Happy Charleston“
über Traditionals aus Südamerika bis zu George Gershwins „I Got Rhythm“,
charmant und beschwingt präsentiert von Da Capo, dessen Aktive alle in
modisch schicke Klamotten der Zwanziger Jahre mit Federboas, extravagantem
Kopfschmuck und Giradi-Hüten kostümiert waren. Auch die Mitglieder des
Gemischten Chores, des Männer- und Frauenchores hatten sich passend
gekleidet und erfreuten das Publikum mit „Evergreens der Charleston-Zeit“.
Das waren populäre deutsche Stücke wie „Musik ist Trumpf“, „Mit Musik geht
alles besser“, Schlager der Comedian Harmonists wie „Veronika, der Lenz ist
da“ und „Ein Freund, ein guter Freund“, und Filmmelodien wie „Ich brauche
keine Millionen“ und „Wir machen Musik“. Und am Sonntagnachmittag bereiteten
die „Kirchenmäuse“ um Elke Krieg mit lustigen Sing- und Bewegungsliedern den
Besuchern viel Freude.