Murrhardter Zeitung vom 12.12.2007
Der Liederkranz Murrhardt gab stimmungsvolles und beschwingtes Adventskonzert in der Stadtkirche
Murrhardt — Besinnlich, aber auch ein Augenschmaus mit beschwingten und
freudigen Szenen war das Adventskonzert des Liederkranzes Murrhardt in
der fast vollen Stadtkirche. Insgesamt sechs Chöre sangen Lieder zum
Weihnachtsfest.
VON PETRA NEUMANN
Gabriele Muschel-Bodura stimmte literarisch auf den musikalischen
Vortrag ein: Sie erzählte die Geschichte der Adventskranzkerzen, die
Frieden, Glaube, Liebe und Hoffnung symbolisieren: Selbst, wenn die
ersten drei Kerzen im Herzen der Menschen gelöscht werden, die Hoffnung
hört nie auf zu existieren und entfacht das Licht der Welt von neuem.
Ihre zweite Geschichte war eine Variante der Martinslegende, die Leo
Tolstoi niedergeschrieben hatte: Der alte Witwer Martin liest zum Trost
in der Bibel, nachts träumt ihm, er werde am folgenden Tag den Herrn
sehen, doch er trifft nur auf Menschen in Not, denen er hilft.
Enttäuscht äußert er seinen Unmut, nur um zu erfahren, dass — da Gott
in jedem Menschen wohnt — er ihm in unterschiedlichen Gestalten
begegnet ist.
Unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski hatte auch der Kinder-
und Jugendchor eine Geschichte einstudiert, und zwar eine mit einer
ziemlich schwierigen Ausgangssituation. Der Stern von Bethlehem hatte es
einfach zu bunt getrieben, nicht ins Bett gewollt, sondern die ganze
Nacht durchgetanzt mit dem wilden Weihnachtsmann, einen Rumba, und war
schwindelnd vom Himmel gefallen. Oh weh, wie sollte da der Heilige Abend
stattfinden ohne Stern? Das geht doch nicht! Aber zum Glück hatten die
kleinen singenden Weihnachtssternchen einen Rat, denn sie waren zugleich
die Schutzengel des Sterns und konnten ihn wieder zurück an seinen
vorgesehenen Platz bringen. Die Kleinen bewegten sich unter der Regie
von Angela Westhäußer-Kowalski ganz beschwingt zu den Liedern von Peter
Schindler: „Großer Stern, was nun?“, „Der Weihnachtsmann tanzt Rumba“
und „Abendglöckchen“.
Anschließend sang der Jugendchor allein noch weitere Weisen in Deutsch
und Englisch: „Tanzen wir um den Weihnachtsbaum“ von Jonny Marks und die
beiden Gospels „This little light of mine“ und „Sunny light of Bethlehem“.
Nach der tollen musikalischen und literarischen Einstimmung trat der
Männerchor mit Stücken auf, die Lowell Mason im 19. Jahrhundert
komponiert hatte: „Freue dich Welt“, „Es blühen die Maien“ und „Auf, ihr
lieben Schäfer“. Der Chorleiter Klaus Bucka hat sie passend für seine
Sänger umgeschrieben, wie auch die Stücke für den Frauen- und gemischten
Chor: „Jubelt hell Ihr Weihnachtsglocken“, „In der Stadt des Königs
David“, „Schmückt den Saal“ und das gemeinsam vorgetragene „Fröhliche
Weihnacht überall“. Klaus Bucka verfasste die beiden Weisen für den
gemischten Chor „Hast du schon gehört“ und „Weihnachtsfreude“.
Die kleine, aber feine Gesangsgruppe Da capo beendete das gelungene und
stimmungsvolle Konzert mit internationalen Weihnachtsliedern: „My
favorite time“, „Amazing Grace“ in der Version von Travis Boyd und
„Feliz navidad“ in der Version von José Feliciano. Die Chöre wurden
musikalisch von Dietrich Westhäußer-Kowalksi begleitet. Und da
Weihnachten alle Herzen berühren und alle Menschen mit einschließen
soll, wurde am Ende des Konzerts das bekannte „Mach hoch die Tür“
gemeinsam gesungen.