Murrhardter Zeitung vom 18.03.2017
Mitgliederversammlung verabschiedet Satzungsänderung und wählt Vorstandsteam des Murrhardter Vereins
Intensiv diskutierten Chorsänger und Fördermitglieder des ältesten Vereins der Walterichstadt auf der ordentlichen Mitgliederversammlung über die vorgeschlagenen Änderungen der Satzung des Liederkranzes, um diese flexibler und moderner zu gestalten.
Von Elisabeth Klaper
MURRHARDT. Zur Erinnerung: Die erste Versammlung im Januar war wegen Verstößen gegen die Satzung irregulär und nicht beschlussfähig (wir berichteten), doch jetzt im zweiten Anlauf lief alles korrekt und regelkonform ab. Zentrales Thema war die Änderung der alten, seit 2006 gültigen Version der Satzung. Da-Capo-Sprecherin Elke Binder präsentierte dazu den Entwurf mit einer Gegenüberstellung von altem und neuem Text. Die Änderungsvorschläge hatte ein Team unter Federführung des darin erfahrenen Ehrenmitglieds Bernd Sutor ausgearbeitet und jedem der 144 Liederkranz-Mitglieder schriftlich zugesandt.
Ziel sei, eine zukunftsfähige Vereinssatzung zu formulieren, die für längere Zeit Bestand habe, erklärte stellvertretender Vorsitzender Bernhard Mohr, der die Versammlung leitete. Bei der Beratung kam jede vorgeschlagene Änderung auf den Prüfstand und zur Abstimmung, sodass es viel Zeit in Anspruch nahm, die Paragrafen durchzuarbeiten. Hier die wichtigsten Neuerungen und Ergänzungen im Überblick: Am umstrittensten war der Satz „Der/die Chorleiter/-in ist Mitglied im Vorstand kraft Amtes“, wozu viele unterschiedliche Meinungen zum Ausdruck kamen. Schließlich lehnte eine knappe Mehrheit der Mitglieder diesen Vorschlag ab. Somit bleibt der Chorleiter wie bisher Mitglied des Vereinsausschusses. Zur Frage, ob der Vorstand oder Ausschuss für die Anstellung und Bezahlung des Chorleiters zuständig ist, stimmte die Versammlungsmehrheit einem Kompromiss zu: Der Ausschuss entscheidet über die Anstellung, der Vorstand über die Bezahlung.
Unisono sprach die Versammlung sich dafür aus, dass die Ämter des ersten, zweiten und dritten Vorsitzenden geschlechtsneutral besetzt werden. Bisher war festgelegt, dass die Nummer zwei (erster Stellvertreter) ein Mann und die Nummer drei (zweiter Stellvertreter) eine Frau sein musste. Unumstritten war auch, die Zahl der Beisitzer zu reduzieren: Künftig ist jede Chorformation mit je einem Beisitzer im Vereinsausschuss vertreten. Zudem enthält die Satzung nun die Aussage „Der Verein betreibt Jugendarbeit“, und die Formulierung „Der Verein besteht aus aktiven Chören“ ersetzt die Aufzählung der Chöre.
Bei den Wahlen konnten fast alle vakanten Vorstandsämter neu besetzt werden. Die klare Mehrheit der Versammlung stimmte für Bernhard Mohr als neuen Vorsitzenden. „Allein pack ich’s nicht, deshalb werde ich euch ins Boot holen, denn wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen“, stellte er klar. Zu Mohrs Stellvertreter wählten die Mitglieder Albert Reinalter, der ebenfalls für das höchste Vereinsamt kandidiert hatte.
Der 72-jährige Spiegelberger ist seit Dezember Liederkranz-Mitglied und verstärkt den Tenor. Reinalter bringt langjährige Vorstandserfahrung mit als früherer Vorsitzender des Liederkranzes Spiegelberg sowie als Sänger in verschiedenen Chören. Er übergab zwei dicke Notenordner ans Chorleiter-Ehepaar Angela und Dietrich Westhäußer-Kowalski.
Unbesetzt blieb indes der Posten des dritten Vorsitzenden, da die bisherige Amtsinhaberin Angelika Wothke erklärte, sie werde nicht weitermachen, und niemand dafür kandidierte. Neue Schriftführerin ist Anke Mohr, neue Beisitzerinnen und Chor-Vertreterinnen sind Andrea Ehrhardt und Martina Giesinger, Inge Oppenländer bleibt Vertreterin der Fördermitglieder. Gerda Zopp löst Doris Rössle als Kassenprüferin ab, und neuer Notenwart ist Neumitglied Michael Bunzel, den Jutta Härtner unterstützt.
Außerdem nahm der neue Vorsitzende noch zwei Ehrungen vor: Er zeichnete Heinz Klumbach für 50 Jahr Chorsingen mit der goldenen Ehrennadel des Deutschen Chorverbands aus. Dazu würdigte Mohr Klumbachs außerordentliches ehrenamtliches Engagement für den Liederkranz: 36 Jahre lang arbeitete er im Vorstand, davon 18 als erster Vorsitzender, 8 als zweiter Vorsitzender und 10 Jahre als Schatzmeister. Weiter verlieh Mohr Bernd Sutor für 40 Jahre Chorsingen die silberne Ehrennadel des Schwäbischen Chorverbands.