2015 Zwei Chöre, ein großer Stimmkörper

Murrhardter Zeitung vom 03.07.2015

Da Capo auf Konzertreise in Schweden: Gospels in Stockholm – Vielleicht auch bald ein Auftritt in Murrhardt

Für Sightseeing blieb ein wenig Zeit: Da Capo vor dem Reichstag in Stockholm. Fotos: privat

MURRHARDT/STOCKHOLM (pm). „Everybody clap your hands!“, so lautete die Begrüßung der quirligen Dirigentin des Sollentuna Gospel Chors Karin Runow zur ersten Probe, bei der sich die Mitglieder des schwedischen Chors und die zwanzigköpfige Sängerschar des Da-Capo-Chors zum ersten Mal begegneten und kennenlernten.

Statt sich ans Üben der bekannten Songs zu machen, hatte sich Karin Runow überlegt, nach einer Begrüßungsrunde erst einmal völlig neue einzuüben. Das klappte gut und schon nach einer Stunde war aus den beiden Chören ein großer Stimmkörper entstanden.

Schon seit drei Jahren geisterte die Idee durch den Da-Capo-Chor des Liederkranzes, international einen Chor zu einem gemeinsamen Konzert zu treffen. Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski hatte Kontakt aufgenommen. Im vergangenen Herbst wurde endlich der Termin fixiert, Flüge und Unterkunft gebucht und alles geplant. Wie sehr diese Reise den Da-Capo-Sängern am Herzen lag, zeigt sich darin, dass jeder die Reise komplett auf eigene Kosten mitmachte.

Sogar eine Gruppe des Liederkranz-Jugendchors CHORrerros hatte es sich nicht nehmen lassen, bei dieser Konzertreise dabei zu sein. Ralf und Martina Wallau sowie Gaby und Erik Bodura hatten sich der Organisation der 5-tägigen Reise angenommen, für die musikalische Abstimmung mit dem Chor in Schweden sorgte Familie Westhäußer-Kowalski.

In aller Frühe ging es los zum Frankfurter Flughafen. Um Geld zu sparen und auch die Gemeinschaft im Da-Capo-Chor zu fördern, war die Unterkunft auf dem Campingplatz Rösjön in einfachen schwedischen Holzhäusern gebucht worden. Gleich nach der Ankunft war die erste mehrstündige Probe angesetzt. Unter wechselnder Leitung der beiden Dirigentinnen wurden die Konzertteile und die gemeinsam ausgesuchten Gospelsongs geprobt. Da Capo hatte für seinen Auftritt anspruchsvolle vier- bis fünfstimmige mitreißende rhythmische und melodiöse Gospels mitgebracht, die teilweise mit Saxofonsolo (Ralf Wallau) oder Soloeinlagen der CHORrerros aufgeführt wurden. Auch am nächsten Tag war nach dem Frühstück wieder eine Probe angesetzt. Je sicherer die Songs saßen, desto mehr Spaß machte auch das Üben in der Kirche Sollentuna Turebergskyrkan im Norden von Stockholm. Drei Profi-Musiker begleiteten zusätzlich die Chöre. Die Spannung stieg zusehends, ob das gemeinsame Konzert gelingen würde. Beide Chöre gestalteten jeweils einen eigenen Teil des Konzertes – in der Kombination für die zahlreichen Zuhörer etwas Besonderes, aber die schönste Erfahrung war das gemeinsame Singen beider Chöre. Die große Erleichterung, dass ein so tolles Konzert gelungen war, zeigte sich nach dem Konzert durch das spontane Weiterspielen der Band. Deutsche und schwedische Chormitglieder stimmten allseits bekannte Gospels wie „Oh Happy Day“ an. Anschließend hatte der Sollentuna Gospel Chor ein Buffet vorbereitet, das in ein gemütliches Beisammensein überging. Lustig stimmten die Schweden ein Kinderlied an, das die Deutschen an der Melodie erkannten und die hiesigen Strophen beisteuerten. Natürlich durften auch ABBA-Songs nicht fehlen.

Am nächsten Tag nahmen beide Chöre an einem Gottesdienst teil. Besonders anrührend war ein Kirchenlied, das die schwedischen Gottesdienstbesucher anstimmten und Da Capo auf der Bühne stehend mitsang.

Nach dem Gottesdienst war zum ersten Mal ein wenig Zeit, auf Entdeckungstour nach Stockholm zu fahren. Die lockere Atmosphäre Stockholms belohnte alle für die Konzertanstrengungen der vergangenen Tage. Ein weiterer Tag war dann komplett dem Sightseeing vorbehalten. „Es ist so unglaublich, wie Musik die Menschen verbindet“, so das Fazit der begeisterten Da-Capo-Reisenden. Ob Jugendliche oder schon fast Senioren, es spielte weder das Alter noch die Herkunft eine Rolle bei dieser Begegnung singender Schweden und Deutscher.

Nun hoffen die Da-Capo-Sänger, dass der schwedische Chor der Gegeneinladung nach Murrhardt folgt und es auch in der Walterichstadt ein gemeinsames, großes Konzert geben wird.

2015 Swingende Gospels, feierliche Choräle

Murrhardter Zeitung vom 10.03.2015

Chöre des Liederkranzes Murrhardt sangen Werke verschiedener Epochen und Stile bei geistlichem Konzert in St. Maria

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Unter dem Motto Frieden und Freundschaft präsentierten die Chöre des Liederkranzes ein stimmungsvolles geistliches Konzert in der katholischen Kirche St. Maria. Das abwechslungsreiche Programm umfasste Chorwerke aus unterschiedlichen Epochen und Stilen, Europa und Amerika.

Unter der Regie von Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski liefen die kleinen und großen Sänger, die Dietrich Westhäußer-Kowalski am Klavier begleitete, zur Hochform auf. Voller Hingabe und Singfreude, in präzisem Zusammenwirken und mit deutlicher Textaussprache brachten sie die Melodien auf hohem Niveau überzeugend und harmonisch zum Ausdruck. Starken Beifall heimsten die Nachwuchssänger der Choriccolos und Chorinos ein mit einem Singspiel von Franz Moser zum Thema Frieden und Freundschaft in Europa.

Dafür hatten die Kinder und Jugendlichen ein großes Hintergrund-Plakat gestaltet mit Grüßen in verschiedenen Sprachen und Symbolen für Europa. In fröhlich bunter Kleidung boten die jungen Sänger die poppigen, eingängigen Melodien mit flotten rhythmischen Bewegungen und Gesten dar. Dass Europa ein großes Haus mit vielen Zimmern ist, symbolisierten die Schüler in „Wir bauen Europa“ mit großen Legosteinen. Im Begrüßungslied hießen sie einander in verschiedenen Sprachen willkommen. Die Texte der weiteren Lieder, wie „Alle sind wir Geschwister“ oder „Friede allen Menschen“ verkündeten die Botschaft, dass alle Menschen zusammen gehören und in Frieden und Freundschaft wie eine große Familie miteinander verbunden sein sollten.

Mit bezaubernd schönen Stimmen gestalteten acht junge Damen der Chorrerros einfühlsam drei melodiöse, zum Nachdenken anregende englischsprachige Songs: „You’re a friend“ von Lorenz Maierhofer, „I have a dream“ von Mary Donelli und „Dona, dona“ von Sholom Secunda. Für Begeisterung sorgten die Sänger von Da Capo, verstärkt durch die Chorrerros, mit bekannten Gospelsongs, die sie mit rhythmischer Performance mitreißend und swingend interpretierten.

Dabei bildeten die Stimmen einen mächtigen homogenen Klangkörper, der den ganzen Kirchenraum mal in voller Lautstärke, mal mit immer leiser werdendem Gesang erfüllte. Karibisches Temperament war zu spüren im rhythmisch betonten „Calypso Gloria“ von Emily Crocker und Henry O. Millsby. Mit großem Melodie- und Rhythmusgefühl gestalteten die Sänger einige Gospels von Ralf Grössler, wie „Sing a new song“, „Song of Joy“ oder „Holy“. Ein besonderer Hörgenuss war „Let us break“: Da bewies Sänger Ralf Wallau seine Jazzmusiker-Qualitäten mit ausdrucksstarken Saxofoneinlagen.

Wie schön auch der Frauenchor swingen kann, zeigten die Sängerinnen mit dem melodischen Traditional „Oh Lord“. Andächtig und ausdrucksvoll trugen sie das alte italienische Prozessionslied „Alta trinita beata“ eines anonymen Meisters vor. Der große Chor beeindruckte mit feierlichen, schwungvoll intonierten geistlichen Chorsätzen. In barocker Pracht erstrahlte das Halleluja nach Georg Friedrich Händel. Die ganze Klangfarbenfülle der Romantik entfaltete sich im „Vater unser“ und in „Preis und Anbetung“ von Christian Heinrich Rinck.

In vollendetem Wohlklang brachte die große Sängerschar „Herr, deine Güte“ von August Eduard Grell und „O Herr, gib Frieden“ von Dmitri Bortniansky zur Geltung. Stimmig verbanden die Sänger traditionelle und moderne Klangelemente zum melodisch vielschichtigen „Ave verum“ von Edward Elgar. Den Abschluss bildete der von allen Chören gemeinsam gesungene altirische Reisesegen, ein traditionelles irisches Lied, das tiefen Glauben und großes Gottvertrauen ausstrahlte. Die zahlreichen Zuhörer dankten den Mitwirkenden mit viel Applaus für das Hörerlebnis. Und der Liederkranz dankte der katholischen Kirchengemeinde mit einer Spende für die Orgelrenovierung dafür, dass die Chöre die Kirche St. Maria mit ihrer hervorragenden Akustik als Konzertsaal nutzen durften.

2014 Räuber wollte Christkind Geschenke klauen

Murrhardter Zeitung vom 08.12.2014

Heiteres Musical und bunte Mischung aus alten und neuen Melodien bei Advents- und Weihnachtskonzert des Liederkranzes

Viel Vergnügen machte der großen Zuhörerschar die Aufführung des kleinen heiteren Weihnachtsmusical „Der Räuber Horificus“ von Ralf Gössler durch die Kinder- und Jugendchöre des Liederkranzes bei dessen Advents- und Weihnachtskonzert in der Stadtkirche.

Murrhardt (eke). Voller Sing- und Spielfreude erzählten die CHORriccolos, CHORinos und CHORrerros in kurzen Szenen und poppigen Songs die fantasievolle Geschicht vom gefürchteten, skrupellosen Räuber Horificus und seiner Bande. Nach dem Besuch der Weisen aus dem Morgenland überfielen die wilden Kerle Maria und Josef im Stall, um sich die kostbaren Geschenke für das Christkind zu schnappen und bedrohten das heilige Paar. Doch furchtlos wies es die Räuber zurecht und bat sie, doch leise zu sein und das Kind nicht zu wecken. Davon war Horificus gerührt und sprürte, dass dieses Kind große Macht hat. Er zeigte, dass auch in ihm ein guter Mensch steckte, ließ ab von seinem Vorhaben und versprach, die heilige Familie zu beschützen.

Der Jugendchor CHORrerros begeisterte mit „Vamos“ und „Donna Maria“, zwei temperamentvollen, fröhlichen Weihnachtsliedern aus Portugal. Schwungvoll präsentierten die jungen Damen gemeinsam mit dem modernen Chor „Da Capo“ den mitreißenden Song „Calypso Gloria“. Flott swingend sang „Da Capo“ Gospels wie „Sing a New Song“ oder „Hear Me Prayin´Lord“. Stimmungsvoll bot der Frauenchor Cesars Bresgens romantisches „O du stille Zeit“, die russichse Weise „Bajuschki Baju“ und das gospelartige „Oh Lord“ aus England dar. Mit Händels „Halleluja“ und dem Magnificat ausTaize´zum Auftakt, besinnlichen Liedern wie „Ich frage den Stern“ oder dem traditionellen schwedischen Weihnachtslied „Tannenduft und Kerzenschein“ erfüllte der große Chor als harmonischer Klangkörper die Kirche. Bei „Jingle Bells“ und „Fröhliche Weihnacht“ zum Abschluss gemeinsam von allen Chören gesungen, stimmten die Zuhörer freudig mit ein. Mit laut-starkem Beifall dankten sie den Liederkranz-Sängern für die klangschönen, niveauvollen Darbietungen traditioneller und moderner weihnachtlicher Melodien. Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski hatte das abwechlungsreiche Programm zusammengesellt und dirigierte alle Chöre, ihr Mann Dietrich begleitete die kleinen und großen Sänger am Klavier.

2014 Soiree am Feuersee

Murrhardter Zeitung vom 03.06.2014

 

Kino- und TV-Hits für Klein und Groß

 Chöre des Liederkranzes boten bunten Filmmelodienreigen bei Soiree am Feuersee

Bekannte Filmmelodie-Evergreens und Hits erfüllten den Stadtgarten bei der Soiree am Feuersee. Die schönen Klänge lockten auch dank des zum Glück guten Wetters viele Zuhörer zum Julius-Söhnle-Pavillon, wo die Chöre des Liederkranzes ein heiter beschwingtes Open Air-Konzert gaben.

Boten ein heiter beschwingtes Open Air-Konzert:
Die Chöre des Liederkranzes bei der Soiree im Söhnle-Pavillon.Foto: E. Klaper

MURRHARDT. Besonders die kleinen Sänger der Kinderchöre Choriccolos und Chorinos, die einige Mitglieder des Jugendchors Chorrerros unterstützten, entzückten das Publikum. Vorbildlich für die Erwachsenen sangen sie auswendig, tanzten vergnügt und zeigten mit strahlenden Gesichtern, wie viel Freude ihnen das Singen macht.

Harmonisch beschwingt, mit rhythmischen Bewegungen und in passenden farbenfrohen Kostümen präsentierten sie Lieder aus bekannten Kinderfilmen. Da erschien der vorwitzige Pumuckl mit seinen roten Haaren, gleich drei kleine quirlige Mädchen hopsten als Pippi Langstrumpf zur Titelmelodie der Filme (Komponisten Jan Johansson und Konrad Elfers) über die freche schwedische Göre herum. Ein fescher, cleverer Wickie (Komponist Christian Bruhn) rieb sich die Nase, ein frühlingsgrüner kleiner Drache mit Namen Tabaluga hatte Riesenglück im Märchen-Musical von Peter Maffay und auch zwei rosarote Panther und andere Kinderfilmhelden machten vergnügt mit. Die mit roten Herzen geschmückten jungen Damen des Jugendchors Chorrerros begeisterten mit Liebesmelodien wie My heart will go on aus Titanic, Can you feel the love tonight aus König der Löwen oder Raindrops keep falling on my head aus Die zwei Banditen mit einem kleinen Regenschirmmädchen. Im Swingrhythmus sangen sie aber auch Probiers mal mit Gemütlichkeit aus dem Disney-Klassiker Dschungelbuch. Der Zylinder ist das Symbol für den zu stattlicher Größe angewachsenen modernen Chor Da Capo, dessen Sänger wie Musicaldarsteller mit Zylinderhüten als Accessoire spielten.

Mit flott swingenden und melodisch klangschönen Evergreens sorgte Da Capo für Furore. Zu hören gabs unter anderem Saturday Night Fever, What a wonderful World, As time goes by aus Casablanca oder den Musicalfilmhit Singing in the Rain. Dabei sang eine Handvoll Männer so stark wie ein Chor, was besonders gut bei Cant help loving that man zur Geltung kam. Auch der Frauenchor zeigte viel Schwung mit The Flintstones Familie Feuerstein und dem Peter-Kreuder-Klassiker Ich brauche keine Millionen.

Viel Freude machten die Erwachsenenchöre mit wunderschöner gesanglicher Harmonie bei Melodien aus Filmklassikern. Zu hören gab es unter anderem das stimmungsvolle Moon River vom Komponisten Henry Mancini aus Frühstück bei Tiffany, Die Welt war nie so schön für dich aus In 80 Tagen um die Welt sowie die schwungvoll präsentierten Songs Mit nem Teelöffel Zucker, Chim Chiminey und Supercalifragilistic aus dem Musicalfilm Mary Poppins. Bei einigen Melodien begleiteten Leonie Ehrhardt und Jana Kühner die Sänger mit Quer- und Blockflöte. Alle Chöre leitete Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski, die auch die Melodien arrangierte, und ihr Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski begleitete die Sänger am Klavier. Begeistert klatschten die Zuhörer mit und dankten allen kleinen und großen Sängern mit viel Applaus für die schöne Chormusik.

In Hochform und voller S(w)ingfreude

 Murrhardter Zeitung vom 23.04.2013

Kinder- und Jugendchöre, Frauenchor und Da Capo des Liederkranzes feierten Jubiläum mit geistlichem Konzert in St. Maria

 

So viele swingende Melodien wie beim geistlichen Konzert des Liederkranzes sind in der katholischen Kirche St. Maria noch selten erklungen. Voller Singfreude und in Hochform präsentierten dabei die Sänger der drei Liederkranz-Chöre, die heuer Jubiläum feiern, meist moderne geistliche Werke in bemerkenswert hoher Qualität.

 

 Begeisterte mit einem swingenden Jubiläumslied, das Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski (vorne) arrangiert hatte: Der Frauenchor.

Begeisterte mit einem swingenden Jubiläumslied, das Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski (vorne) arrangiert hatte: Der Frauenchor.

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Mit der Gründung des Frauenchors 1952, der Bildung von Da Capo 1998 und der Kinder- und Jugendchöre 2003 verwandelte sich der altehrwürdige „Männergesangverein“ Liederkranz, der älteste Verein Murrhardts, in eine moderne, lebendige Chorgemeinschaft, die von Freude am Singen und Kameradschaft getragen wird, betonte Vorsitzender Harold Gampper (wir berichteten).

Zuerst zeigten die Kinder- und Jugendchöre, wie viel Spaß ihnen das Singen macht und was sie draufhaben. Gemeinsam führten die kleinsten Nachwuchssänger, die Choriccolos und die Chorinos, mit einigen Chorreros die Popkantate „Adam in Eden“ von Michael Hurd auf. Sie begeisterten mit rhythmisch flotten Darbietungen der pfiffigen, eingängigen Songs, die sie mit passend choreografierten Bewegungen aus Tanz- und Schauspiel-Elementen unterstrichen. In den Songs erzählten die jungen Sänger, wie Gott dem einsamen Adam eine Gefährtin erschafft, worauf beide glücklich das Leben im Schlaraffenland Garten Eden genießen. Doch bald wird es ihnen langweilig, und die falsche Schlange verführt Eva mit dem Rat „emanzipier dich“ dazu, von den verbotenen Früchten zu essen, obwohl es Gott verboten hat. Enttäuscht verjagt er Adam und Eva aus dem Paradies, weil sie ihm nicht gehorchten.

Für Furore sorgten die als Nonnen verkleideten Chorreros. Mit herrlichen Stimmen, mitreißenden rhythmischen Bewegungen und voller Schwung boten sie die bekanntesten Melodien aus dem Musical „Sister Act“ von Marc Shaiman dar, wie „Hail Holy Queen“, „My God“ und „I Will Follow Him“. Ebenfalls sehr gut kam ihr witziger Auftritt mit Besen zu „Rescue Me“ an. Der Frauenchor begeisterte mit einem flott swingenden Jubiläumslied, das Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski auf die Melodie des Elvis-Hits „Love Me Tender“ arrangiert hatte. Beschwingt und mit viel Rhythmus- und Harmoniegefühl brachten die Sängerinnen unter dem Motto „Memories“ den bekannten Evergreen „Wochenend und Sonnenschein“ von Milton Ager zu Gehör. Schön klangen auch Traditionals wie „Oh My Lord“ und „Immer will ich singen, oh Lord“ sowie die besinnliche Ballade „A White Rainbow“ von Josef Hadar.

Bei Da Capo singen zwar nur drei Männer mit, aber mit ihren sonoren, weittragenden Stimmen klingen sie wie ein kleiner Chor. Mit „Swinging Gospels“ bewiesen die Da-Capo-Sänger eindrucksvoll, wie schön sie moderne Chorliteratur interpretieren können. Teilweise unterstützt von einigen Chorreros, erfüllte Da Capo die Kirche mit rhythmisch und melodisch fein nuanciert gestalteten Gospels von Ralf Grössler wie „Come On to the House of God“ oder „Let Us Break Bread Together“. Einfühlsam trugen die Sänger „Love Changes Everything“ von Andrew Lloyd Webber vor, und harmonisch stimmungsvoll John Rutters „Look at the World“. Dazu spielte Ralf Wallau kurze Saxofon-Improvisationen.

Mit Bravour meisterte der große Chor die schwierig zu singenden Kadenzen und Modulationen im Evergreen „Night and Day“ von Cole Porter. Die Formation aus den Erwachsenenchören rundete das Konzert mit dem feierlichen Vortrag des Vaterunser in der romantischen Vertonung von Christian Heinrich Rinck ab. Mit enthusiastischem Applaus dankten die vielen Zuhörer allen Mitwirkenden für das klangschöne Konzert. Als Zugabe sangen alle Chöre gemeinsam den irischen Reisesegen, ein irisches Traditional. Alle Chöre leitete Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski, und ihr Mann Dietrich begleitete die Sänger souverän am E-Piano.

Sänger swingten mit großer Singfreude

 Murrhardter Zeitung vom 10.12.2012

Liederkranz-Chöre versetzten bei Weihnachtskonzert große Zuhörerschar in festliche Stimmung

Mit einem bunten Reigen aus altbekannten und modernen weihnachtlichen Melodien aus aller Welt sorgten die Sänger der verschiedenen Chöre des Liederkranzes Murrhardt für festlich-fröhliche Stimmung bei den Zuhörern in der vollbesetzten Stadtkirche bei ihrem Weihnachtskonzert im Rahmen des Murrhardter Weihnachtsmarktes.

Konzert in der Stadtkirche: Der Chor sorgte für weihnachtliche Stimmung. Foto: E. Klaper

MURRHARDT (eke). Alle Chöre leitete Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski, ihr Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski begleitete die kleinen und großen Sänger am Klavier. Zum Auftakt ließen alle Sänger gemeinsam ein lautstarkes, jubelndes Halleluja erschallen – als Kanon nach dem berühmten Chorstück aus dem Messias von Georg Friedrich Händel. Viel Freude machten die kleinen Nachwuchssänger CHORiccolos und CHORinos mit modernen Liedern, die sie voller Begeisterung mit tänzerischen Bewegungen präsentierten, wie „Mitternacht“ im Polka-Rhythmus oder „Friede allen Menschen“ im Popstil. Die jugendlichen Sängerinnen CHORrerros I/II führten mit Verve einige Lieder aus einer weihnachtlichen Gospelmesse von Lorenz Maierhofer auf. Besonders reizvoll für die Zuhörer war dabei der Wechsel zwischen flott swingenden Gospels wie „Somebody’s Knocking“ und temperamentvollen südamerikanischen Weisen wie „Senora Dona Maria“. Für Furore sorgte der Da Capo-Chor, der sich dank etlicher neuer Sänger zu einer tollen Gesangstruppe mit großer Stimmkraft und Klangharmonie entwickelt hat. Mit viel Swing, großer Singfreude und rhythmischer Choreografie boten die Sänger mitreißend einige Songs aus der Gospelmesse von Ralf Grössler dar. Bei „Let Us Break Bread Together“ im traditionellen Prayersong-Stil wirkten auch die CHORrerros II mit, und Ralf Wallau ließ mit einem kurzen Saxofonsolo aufhorchen. Und mit ihrer fantastischen, rhythmisch betonten Interpretation von „Holy“ brachten die Sänger die ganze altehrwürdige Stadtkirche zum Swingen.

Mit präzisen, klangschön vorgetragenen traditionellen und neuen Weihnachtsliedern überzeugten die im großen Chor vereinten erwachsenen Sänger. Hörgenüsse waren unter anderem das hymnische „Transeamus“ von Joseph Schnabel mit einem Wechselgesang der Männer- und Frauenstimmen, das fröhliche, wie ein Volkstanz wirkende Traditional „Tannenduft“ aus Schweden und das flotte „Jingle Bells“. Zum krönenden Abschluss sangen alle Sänger gemeinsam engagiert das Halleluja aus Taizé und „Fröhliche Weihnacht überall“ mit den Zuhörern. Mit lautstarkem, lang anhaltendem Beifall dankten die Zuhörer allen Mitwirkenden für das stimmungsvolle Weihnachtskonzert. Die Spenden der Zuhörer gehen je zur Hälfte an den Tafelladen Murrhardt und an den Liederkranz.

Bühne frei für Oklahoma-Hits

Murrhardter Zeitung vom 26.03.2012

Liederkranz-Chöre boten beim Jahreskonzert eine mitreißende Revue aus dem bekannten Musical

 

Selten ging beim Jahreskonzert des Liederkranzes Murrhardt so die Post ab, selten gab es so viele beschwingte Songs zu hören. Heuer spielten quietschfidele kleine Matrosen, tanzten verliebte Highschool-Teenies, swingten Ladies und Gentlemen aus den Goldenen Zwanzigern und sangen eine große Schar von Farmern und Ranchern aus Oklahoma auf der Festhallenbühne.

Mit Schirm, Charme und Cowboyhut: Der Liederkranz brachte eine Chorrevue aus dem Musical „Oklahoma!“ auf die Bühne. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Zum Auftakt gehen die jüngsten Sänger ab drei Jahren in flotten Matrosenkostümen auf große „Seefahrt nach Rio“. Die Choriccolos, Chorinos und einige Chorreros sind voll bei der Sache und haben großen Spaß am Singen und Spielen. In der Kantate nach der gereimten Geschichte von James Krüss mit Liedern von Heinz Geese baut sich die aufgeweckte Kinderschar in der Wohnung mit viel Fantasie aus Sofa und Sesseln ein Schiff, ein Besen dient als Fahnenmast und ein altes Handtuch als Flagge. Flugs wird die „Tolle Lotte“ getauft, dann heißt es Maschinen an, Leinen los, und die abenteuerlustige Crew sticht in See. Sie genießen ihre Fahrt und haben viel zu lachen. Dann überstehen sie einen Sturm, machen Zwischenstopp auf der wunderschönen Tropeninsel Witschi Watschi Wu, erleben in Rio de Janeiro einen herrlichen Hafenurlaub und kehren mit vielen Geschenken wieder nach Hause.

Die Mädels der beiden Jugendchöre Chorrerros I und II präsentieren mit Pep, klangschönen Stimmen und schwungvollen Tanzeinlagen Songs aus dem Filmmusical „Grease“ von Jim Jacobs und Warren Casey, wie „Summer Nights“ oder „We Go Together“. Mit heißen Rock- und Twist-Rhythmen der 50er-Jahre erzählen sie die High-School-Liebesromanze zwischen der schüchternen Sandy und dem Mädchenschwarm Danny. Die Sänger von Da Capo sind elegant in der extravaganten Mode der 20er-Jahre kostümiert. Ausdrucksstark und mit viel Gefühl für Rhythmus und Harmonie tragen sie bekannte Melodien von George Gershwin vor, die zu Jazz-Standards wurden, wie „Fascinating Rhythm“ oder „Somebody Loves Me“.

Höhepunkt des Abends ist die Chorrevue mit bekannten Liedern aus dem Musical „Oklahoma!“ von Richard Rodgers (Musik) und Oscar Hammerstein (Text). Die Sänger der Erwachsenenchöre und einige Jugendliche laufen zur Höchstform auf und reißen die Zuhörer mit. Voller Schwung und Hingabe erzählen sie singend, tanzend und in kurzen Szenen von rivalisierenden Farmern und Ranchern in Oklahoma – und von zwei Liebesgeschichten. Die Sänger in den Hauptrollen meistern als Solisten ihre Auftritte mit Bravour. Ein Riesenvergnügen ist der temperamentvolle Tanz der Farmer und Cowboys. Als die Paare über die Bühne wirbeln, wird’s der resoluten Tante Eller (Gerda Zopp) zu bunt, und sie beendet den Trubel mit einem Schuss. Nun versteigert Eller Picknickkörbe, und Frauenheld Curley (Erik Bodura) gibt für seine große Liebe Laurey (Gabi Muschel-Bodura) das Wertvollste, was er besitzt: Sattel, Pferd und Colt. Farmarbeiter Jud (Martin Hörger), Laureys zweiter Verehrer, hat das Nachsehen. Auch Annie (Elke Veitinger) erkennt, dass der ehrliche Farmer Will (Dieter Pfitzenmaier) der Richtige für sie ist, nicht der charmante, aber zwielichtige persische Händler Ali Hakim (Ralf Wallau). Im großen Finale feiern die festlich kostümierten Farmer und Rancher die Hochzeit von Laurey und Curley, die in einem zur Kutsche umgestalteten Anhänger vorfahren, – und die Aufnahme Oklahomas als Staat der USA.

Die Zuhörer sind begeistert: Sie danken Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski, die die Chorrevue arrangiert hat, ihrem Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski, der die Chöre am Klavier begleitet, und allen Mitwirkenden, die sich monatelang mit vielen Proben intensiv auf das Jahreskonzert vorbereitet haben, mit Jubel und Applaus.

Mit Schirm, Charme und Cowboyhut

Murrhardter Zeitung vom 22.03.2012

Liederkranz-Chöre bereiten sich auf ihr Jahreskonzert mit der Chorrevue „Oklahoma!“ vor – Ein Probenbesuch

 

Ein großer Ohren- und Augenschmaus verspricht das Jahreskonzert des Liederkranzes Murrhardt am Samstag, 24. März, zu werden. Derzeit laufen die Vorbereitungen unter der Regie von Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski auf Hochtouren. Bei der ersten Kostümprobe für die Chorrevue „Oklahoma!“ in der Festhalle legten sich die kleinen und großen Sänger mächtig ins Zeug, damit auch jeder Ton und jeder Satz sitzt.

Kostet Konzentration und muss trainiert werden: Singen, zum Publikum schauen und gleichzeitig mit den anderen die Szene bauen. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Auf der Festhallenbühne herrscht Wildwestromantik. Fast alle Mitwirkenden des Großen Chors, des Frauen- und Männerchors, von Da Capo und die Chorrerros tragen nostalgische, fröhlich bunte Cowboy- und Farmer-Kostüme, dazu flotte Hüte und Schirme aus ihrem privaten Fundus. Die meisten singen die Melodien aus dem Musical „Oklahoma!“ bereits auswendig, wie den gleichnamigen Titelsong, oder „Wundervoll ist dieser Morgen“. Das klingt schwungvoll, und man spürt, dass die Probe den Sängern viel Spaß macht. Nun müssen sie noch trainieren, beim Singen auf der Bühne von einer Seite auf die andere zu gehen und sich dabei zu begegnen, Gruppen und Halbkreise zu bilden und die Lieder durch ausdrucksvolle Gesten zu unterstreichen. „Ihr müsst laut und pointiert Oklahoma! rufen und nach draußen singen“, ruft die Chorleiterin den Mitwirkenden zu. Und beim wundervollen Morgen: „Ihr sollt einen guten Morgen wünschen und das Lied nicht einfach runtersingen“. Angela Westhäußer-Kowalski bittet die Sänger, weiter nach vorne zu kommen und direkt zum Saal zu schauen und zu singen. Unterstützt von ihrem Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski, der am Klavier begleitet, steigert sie kontinuierlich das Tempo und die Spannung. Für viele Liederkranz-Mitglieder sei es eine besondere Herausforderung, alles komplett auswendig zu singen, erklärt sie. Die Songs werden teils auf Englisch von den Da Capo-Sängern vorgetragen, teils auf Deutsch von den anderen Chören. Der Liederkranz führt nicht das komplette Musical „Oklahoma!“ auf, sondern eine Chorrevue mit den wichtigsten Melodien und Bildern. Spielszenen gibt es keine, dafür erzählen Chorsänger zwischen den Liedern, wie die Geschichte weitergeht. Einige Mitwirkende schlüpfen in die Rollen der Hauptpersonen und treten als Solisten auf. Während der Darbietung müsse jeder voll da sein, es dürfe keine Lücke zwischen den Bildern entstehen, und alle Songs sollten zügig aufeinanderfolgen, betont die Chorleiterin.

Das Musical „Oklahoma!“ von Richard Rodgers (Musik) und Oscar Hammerstein (Text) wurde 1943 am New Yorker Broadway uraufgeführt. Es spielt in der Gründungszeit des amerikanischen Bundesstaates Oklahoma am Anfang des 20. Jahrhunderts. 1907 wurde Oklahoma 46. Staat der USA. „Oklahoma!“ sollte eine amerikanische Volksoper sein. Zudem ist es eines der ersten Musicals, in denen die Songs und Tanznummern keine Show-Einlagen sind, sondern die Handlung weiterführen. In deren Mittelpunkt stehen Streitigkeiten zwischen Cowboys und Farmern in Oklahoma, aber natürlich gibt’s auch eine romantische Liebesgeschichte….

Unter dem Motto „Oklahoma! und mehr“ präsentieren die Chöre des Liederkranzes am Samstag, 24. März, 18 Uhr, in der Festhalle ein Programm mit beschwingten Melodien. Die Chorrevue mit Höhepunkten aus dem Musical „Oklahoma!“ bildet den krönenden Abschluss des Jahreskonzerts.

Gesungenes Symbol des vereinten Europa

Murrhardter Zeitung vom 06.06.2011

Liederkranz-Chöre und Choeur Interlude Château-Gontier boten stimmungsvolles Partnerschaftskonzert

 

Eine reizvolle Vielfalt geistlicher und weltlicher Chorwerke erklang beim Partnerschaftskonzert in der katholischen Kirche St. Maria. Zur Feier ihrer langjährigen Chorfreundschaft präsentierten die Sänger der Liederkranz-Chöre und des Choeur Interlude Château-Gontier klassische Kompositionen, Volksweisen, moderne Melodien und Gospels.

Höhepunkt der Feier ihrer langjährigen Freundschaft: Alle beteiligten Chöre des Murrhardter Liederkranzes und des Choeur Interlude Château-Gontier sangen die Europahymne. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Höhepunkt und musikalisches Symbol des vereinten Europa waren zwei von allen Chören gemeinsam gesungene Werke. Bei der Europahymne „Freude, schöner Götterfunken“ aus Beethovens Ode „An die Freude“ liefen Gastgeber und Gäste zur Hochform auf. Dazu trugen sie andächtig die russische Weise „Tebje pajom“ („O Herr, gib Frieden“) von Dimitri Bortnianski vor. Dank der hervorragenden Akustik kamen die erhabenen Klänge und schönen Stimmen der rund 80 Mitwirkenden, die sehr gut harmonierten, bestens zur Entfaltung.

Der Choeur Interlude, den David Tellier leitet, hatte eine Auswahl aus seinem großen Repertoire geistlicher und weltlicher Lieder aus Europa und benachbarten Regionen mitgebracht und imponierte mit niveauvollen Darbietungen. Unter anderem erklang das emotional bewegte israelische Volkslied „Shalom Aleichem“; dazu das vielschichtige italienische „Signore della cime“ (Giuseppe di Marzi), das kunstvolle spanische Madrigal „Ay Linda Amiga“ sowie die lebhafte, auch als Kasatschok „Katjuscha“ bekannte russische Volksweise „Dans la Plaine“. Charmant und melodisch klangen einige zeitgenössische französische Lieder, wie „Le sud“ mit dem mediterranen Zauber der Provence (Nino Ferrer) oder das „Chanter“ (Jean-Pierre Bourtayre), in dem die Freude am Singen zum Ausdruck kommt. Viel Freude machte auch der heitere Kanon „Bona nox“ von Wolfgang Amadeus Mozart, bei dem die Sänger den Zuhörern in verschiedenen Sprachen eine gute Nacht wünschten.

Die Chöre des Liederkranzes, die Angela Westhäußer-Kowalski leitet und ihr Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski am Klavier begleitet, bewiesen ihr Können mit schön interpretierten traditionellen und modernen Melodien. Für große Begeisterung sorgten die Kinder- und Jugendchöre: Die Chorinos traten ganz in Weiß auf, die Chorreros als Nonnen kostümiert. Voller Schwung präsentierten sie „Hail Holy Queen“ und „I Will Follow Him“, die bekanntesten Songs aus dem Film „Sister Act“ (Marc Shaiman). Flott swingend boten sie das Gospel „Jubilate“ (Johannes Matthias Michel) dar, und zum irischen Folksong „The Lord of the Dance“ (Lorenz Maierhofer) machten sie dezent die typischen Tanzschritte.

Der durch einige jugendliche Sängerinnen verstärkte gemischte Chor führte würdevoll die erhabene „Messe brève“ No. 7 in C-Dur von Charles Gounod auf. Sie zeichnet sich aus durch eine reiche romantische Harmonik, eingängige Melodik und traditionelle Stimmführung. Strahlend schön erfüllten die majestätischen Klänge des „Gloria“ und des abschließenden „Quoniam“ den Kirchenraum. DaCapo, der etwas andere Chor des Liederkranzes, den einige neue Sängerinnen verstärken, bot mit viel Rhythmus- und Harmoniegefühl verschiedene Gospels dar, wie das fröhliche „Let’s Sing A Hallelujah“ (Lorenz Maierhofer). Dazu erklangen der melodische, an eine Ballade erinnernde „Song of Joy“ und das flott swingende „Holy“, zwei Sätze aus der „Mass of Joy“ (Ralf Grössler).

Die Zuhörer waren begeistert von den Darbietungen und dankten allen Sängern mit starkem Applaus für das harmonische Partnerschaftskonzert.

Tradition, die nicht nur reine Freude ist

Murrhardter Zeitung vom 28.05.2011

Liederkranz-Chorfreunde aus Château-Gontier zu Gast – Partnerschaftskonzert in St. Maria – Intensive Vorbereitung des Treffens

 

Donnerstagabend reisen sie an und Sonntagfrüh wieder ab, die Freunde des Liederkranzes Murrhardt vom Chor Interlude aus Château-Gontier. So kurz der Besuch auch ist, er will vorbereitet werden. Und die Tage an sich sind anstrengend. Dennoch pflegen die Vereine ihren Kontakt, es ist die elfte Begegnung seit 1984. Warum? Aus Tradition.

 ... und Gegenbesuch in Frankreich: Die Mitglieder des Liederkranzes Murrhardt stehen ihren Freunden aus Château-Gontier mit Aufenthalten in der Partnerstadt nur wenig nach. Fotos: privat

 

Von Nicola Schneider

MURRHARDT. Das Programm ist straff: Donnerstag, 2. Juni, Eintreffen der 34 Gäste an der Festhalle, danach Abendessen in den Familien. Freitag, 3. Juni, Stadtrundgang mit Christian Schweizer, Singen auf dem Marktplatz beim Wochenmarkt, Empfang mit dem Bürgermeister im neuen Kino, Mittagessen in den Familien, Chorproben in der katholischen Kirche, Partnerschaftskonzert in St. Maria, festlicher Empfang im Gemeindezentrum. Samstag, 4. Juni, Fahrt nach Stuttgart, Stadtrundfahrt, Besuch des Fernsehturms, Picknick, Rückfahrt nach Murrhardt, geselliger Kameradschaftsabend im Friederikensaal des Schumm-Stifts. Sonntag, 5. Juni, 7 Uhr Verabschiedung an der Festhalle. Die Gäste vom Chor Interlude aus Murrhardts französischer Partnerstadt Château-Gontier haben nach einer zwölfstündigen Hinfahrt ins Schwabenland dann eine ebenso lange Rückfahrt vor sich. „Das ist schon anstrengend für die Leutle“, weiß Harold Gampper aus eigener Erfahrung. Der Liederkranz-Vorsitzende war selbst schon vier Mal in Château-Gontier zu Besuch. Diese Begegnungen empfindet er „nicht als die reine Freude. So wird es denen auch gehen.“

Zumal so ein Treffen ja angestoßen und vorbereitet werden will. „Als Vorstand muss man das Ding schon in die Wege leiten. Von allein läuft das nicht.“ 2008 war der Liederkranz zuletzt in Château-Gontier zu Gast. Damals habe er die Einladung zum Gegenbesuch ausgesprochen. Im Herbst 2010 habe er sie bekräftigt, sagt Harold Gampper. Die französischen Freunde sagten zu, schickten eine Teilnehmerliste. Harold Gampper begann die Suche nach Privatquartieren für die Gäste, versuchte wochenlang das ein oder andere Vereinsmitglied zu überreden, doch drei ältere Damen zu beherbergen. Seit Anfang des Jahres bereiten Dirigentin Angela Westhäußer-Kowalski und die Liederkranz-Chöre die Gestaltung des Partnerschaftskonzerts in der katholischen Kirche vor. Sonderproben standen an, eine Extraprobe in der Kirche. Die zwei Lieder, die der Liederkranz und Interlude beim Konzert gemeinsam singen, müssen ausgewählt und einstudiert werden. „Es ist schon ein gewaltiger Aufwand“, gibt Gampper zu. Hinzu kommt die Mühe, die die Verständigung in der Fremdsprache mit sich bringt.

Anders als früher nehmen heute nicht mehr viele Vereine oder Institutionen aus Murrhardt das Ganze auf sich. Schließlich wird der Austausch von Verein zu Verein auch von der Stadt nicht mehr gefördert, „was wir unter dem Spargedanken zähneknirschend hinnehmen“, sagt Gampper. „Ein paar hundert Euro täten uns aber schon gut.“

Warum also pflegt der Liederkranz den Kontakt zu Interlude weiter und umgekehrt? „Aus Tradition“, sagt der Geschäftsführer der Friedrich Gampper KG. „Wenn es irgendwie machbar ist, möchte ich es auch nicht fallen lassen.“ Die Kosten eines solchen Treffens stehen an zweiter Stelle. „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das nicht richtig. Aber hier geht’s nicht um einen Betrieb, sondern um eine Chorfreundschaft.“ Bei den elf Begegnungen seit 1984 seien so tolle Sachen dabei gewesen. „Es sind immer sehr, sehr schöne Begegnungen“, blickt Gampper zurück. „Jedes Mal sammelt man wieder neue Eindrücke.“ Aus seiner Sicht waren die Murrhardter 2008 sicherlich nicht das letzte Mal in Château-Gontier. Beim nächsten Mal, so ist er überzeugt, werden auch viele jüngere Chormitglieder dabei sein.

Höhepunkt des Treffens ist das geistliche Partnerschaftskonzert in der katholischen Kirche St. Maria. Es findet am Freitag, 3. Juni, um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Leitung von Interlude liegt bei David Tellier. Voraussichtlich singen die Gäste eher weltliche Stücke. Unter der Leitung von Angela Westhäußer-Kowalski tritt der Liederkranz mit dem gemischten Chor („Kleine Messe“ von Charles Gounod), Dacapo (ausgefallene Gospels und Auszüge aus der „Mass of Joy“) sowie den Chorinos und Chorrerros (moderne geistliche Lieder und Auszüge aus „Sister Act“) auf. Zugunsten dieses Freundschaftskonzertes entfällt heuer das Liederkranz-Jahreskonzert.